NEWS: Terroranschläge in Otniel und Teko’a

Zwei schwere Terroranschläge  erschütterten die Gemeinschaften von Judäa und Samaria gestern und heute. 

Gestern, 17.01: 

Ein arabischer Terrorist gelangte in den späten Nachmittagsstunden unerkannt in die Siedlung Otniel, welche sich südlich der Stadt

Dafna Me'ir hy"d
Dafna Me’ir hy“d

Hevron befindet. Dort traf er vor einem Haus nahe des Ortszauns auf eine 38-jährige Frau namens Dafna Me’ir. Dafna Me’ir war Krankenschwester, Therapeutin, Mitglied des Verwaltungsrates von Otniel und vor allem – Mutter von sechs Kindern – Renana (17), Akiva (15), Noa (11), Ahava (10), Yair (6) und Yaniv (4). Der Terrorist war mit einem Messer bewaffnet, Dafna Me’ir stand neben ihrer Tochter Renana am Hauseingang und war nicht darauf vorbereitet, dass dieser Mann, der da auf sie zukam, auf sie einzustechen begann. Dafna begann zu schreien und während der Terrorist auf sie einstach, versuchte die Mutter mit aller Kraft, ihn von der Haustür wegzudrücken – denn Renana und zwei weitere Kinder waren im Haus und würden, würde sie ihn nicht aufhalten können, die nächsten Opfer des Terroristen sein. Auch Tochter Renana begann zu schreien. Der Terrorist liess schließlich von der Frau, die ohnmächtig und schwerverletzt zu Boden sank, ab und flüchtete, während die entsetzte Renana am Telefon der Notfallhilfe berichtete, „helft mir, man hat meine Mutter erstochen!“

Als die ersten Notfallhelfer auftauchten und Dafna wiederzubeleben versuchten, sahen dies auch die zwei aufgeschreckten anderen Kinder. Die Wiederbelebungsversuche scheiterten, Dafna war zu schwer verletzt. Sie starb am selben Hauseingang, wo sie noch einige Minuten zuvor mit ihrer Tochter gestanden hatte.

Hier liegt Otniel
Hier liegt Otniel

–  Diese Details erfuhren heute die Leser der Zeitung „Yediot Acharonot“ und noch weiterer Nachrichtenausgaben. Dafna Me’ir, die Krankenschwester aus Otniel, wurde wider Willen aller zur Titelgeschichte des heutigen Tages. Der Terrorist, welcher sie am Sonntagnachmittag vor ihren Kindern niederstach, flüchtete aus der Ortschaft in Richtung arabischer Siedlungen. Nachdem das Ereignis an die Armee weitergeleitet worden war, begann diese ihre Fahndung nach dem flüchtigen Mörder. Die ganze Nacht über hörte

Yediot Acharonot, Ausgabe 18.01.16 Schlagzeile: "Helft mir, man hat meine Mutter erstochen"
Yediot Acharonot, Ausgabe 18.01.16
Schlagzeile: „Helft mir, man hat meine Mutter erstochen“

man Hubschrauber durch die Luft fliegen, und hoch im Himmel über Hevron zerrissen immer wieder Leuchtbomben die Dunkelheit. Die Fahndung verlief bis jetzt (19.01) noch immer ohne Erfolg; einige Verdächtigen wurden verhaftet, der Täter befindet sich jedoch noch immer außer Reichweite. Die Einwohner von Otniel wurden von der Armee angewiesen, sich in ihren Häusern zu verschließen, bevor man Entwarnung für die Ortschaft geben konnte.

Heute morgen fand das Begräbnis von Dafna statt. Sie, die im Soroka-Krankenhaus in Beer Sheva arbeitete, daheim als Therapeutin für Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen wirkte, gelegentlich in den örtlichen Zeitungen schrieb und auch Ratsmitglied der lokalen Ratsversammlung gewesen war, hinterließ Ehemann Natan und ihre sechs Kinder in tiefer Trauer. Zwei der Kinder hatten sie und ihr Partner vor einiger Zeit adoptiert, zusätzlich zu den leiblichen vier.

Beerdigung von Dafna Me'ir. Quelle:INN
Beerdigung von Dafna Me’ir. Quelle:INN

Der Beerdigungszug zog sich von Otniel in den Südhevronbergen über die Autobahn 60 bis nach Jerusalem. An jeder Kreuzung auf der Autobahn fanden spontane Solidaritätsbekundungen mit Flaggen statt. Beerdigt werden sollte Dafna Me’ir auf dem Har Hamenuchot-Friedhof in Jerusalem. Zu der Beerdigung erschienen hunderte Freunde, Familienmitglieder, Kollegen, trauernde Mitbürger. Der Vater und der älteste Sohn, Akiva, sprachen gemeinsam das Totengebet „Kaddish“. Unter den Trauernden waren auch die Kulturministerin Miri Regev und der Erziehungsminister Naftali Bennett. Beide sprachen einen Nachruf auf die Ermordete. Auch die Staatsoberhäupter – PM Netanyahu, Präsident Rivlin – sandten ihr Beileid an die Familie.

Die Familie wird von heute an sieben Tage in Trauer sitzen, wie es das jüdische Gesetz vorschreibt. Die Armee fahndet in den umliegenden Ortschaften nach dem Täter.  Der Vorstand der Bezirksverwaltung Südhevron äußerte sich zum Attentat wie folgt:

Ich habe die israelische Regierung, die uns, die Bewohner von Judäa und Samaria der letzten 40 Jahre hierher geschickt hat, dazu aufgerufen, ihre Mission zu erfüllen und zionistisch zu handeln, was die Besiedlung, die Landwirtschaft, den Tourismus und die Erziehung betrifft (…). Die israelische Regierung ist verpflichtet, die sehr klare Entscheidung zu treffen, die israelische Souveränität auf die Siedlungen auf Judäa und Samaria auszuweiten. (…) Es bietet sich an. Es ist erforderlich. Man soll uns nicht unter der Besatzung, unter der Militärherrschaft leben lassen.(…) Der nächste Schritt wäre die Ausweitung der Souveränität, das wäre die praktische Variante der symbolischen Umarmung, welche die Siedlergemeinschaft an diesem schweren Tag bekommt. 


 

Heute, 18.01:

Hier liegt Teko'a.
Hier liegt Teko’a.

Ein arabischer Terrorist gelangte in die jüdische Siedlung Teko’a, im Osten Gush Etzions, und entdeckte dort in einem Geschäft eine Frau, die 30-jährige Michal Fruman. Michal Fruman war schwanger und befand sich mit anderen Frauen im Laden, als der noch jugendliche Terrorist (15) hineinkam. Die anderen Kundinnen begannen auf ihn einzuschreien und zu fordern, er solle hinausgehen.

Michal Fruman wird eingeliefert. Quelle: YNET
Michal Fruman wird eingeliefert. Quelle: YNET

Michal dagegen kam zu ihm hin und fragte, ob er Hilfe brauche. In diesem Moment, als sich ihre Blicke kreuzten, begann der Terrorist, auf Michal einzustechen. Er verletzte sie an der Schulter und an den Lungen. Herbeieilende Sicherheitskräfte erschossen den Terroristen auf der Stelle, die schwangere Michal wurde vor Ort versorgt und nach Jerusalem ins Krankenhaus eingeliefert. Wie die Ärzte feststellen konnten, hatte die Verletzung das Ungeborene nicht gefährdet und es war gesund. Michal selbst erlitt einen Schock und litt unter Schmerzen durch die Messerstiche, war ansonsten aber in stabilem Zustand.

Über diese Einzelheiten berichtete die Schwiegermutter von Michal, Hadassah Fruman, dem Galatz-Radio. Hadassah Fruman ist die Witwe des berühmten Rabbiners und Friedensaktivisten Menachem Fruman, der national und international für sein Engagement zur Förderung von Koexistenz zwischen jüdischen Siedlern und palästinensischen Arabern bekannt gewesen war. Das Ehepaar Fruman pflegte regen Kontakt zu der lokalen arabischen Bevölkerung und investierte Zeit und Kraft darin, Kontakte zwischen jüdischen Siedlern und lokalen Arabern zu knüpfen, Einfluss auf die örtlichen Gemeindeführer zu nehmen und so den „Friedensprozess“ an Ort und Stelle voranzutreiben, und das zwischen den hauptsächlich davon betroffenen Bevölkerungsgruppen – den Juden und Arabern in Judäa und Samaria. Nach dem Tod von Rabbiner Fruman übernahm Hadassah diese Aufgabe und unterhielt weiterhin Kontakte und Projekte.

Hadassah, deren Sohn Elyashiv der Mann von Michal ist, berichtete dem Radio über den Gesundheitszustand der Schwiegertochter, erzählte die Details vom Vorfall und wurde auch zu der „Fruman’schen Herangehensweise“ an den israelisch-arabischen Konflikt gefragt.

 

 

12 Kommentare zu „NEWS: Terroranschläge in Otniel und Teko’a“

  1. Was für furchtbare Taten von diesen mit Hass zerfressenen
    Arabern!

    Mein tiefstes Mitgefühl den Angehörigen der Opfer!

    Und es gibt doch tatsächlich Menschen, die sich
    darüber beschweren, dass Israel sich gegen diese
    Terroristen wehrt.

    Nachdem Aussenministerin Margot Wallström sich erdreistet hatte, am vergangenen Dienstag im Parlament Israels Bekämpfung des gegen seine Zivilbevölkerung und Armeeangehörige gerichteten palästinensischen Terrors mittels Messern und Amokfahrten als unlauter zu bezeichnen, weil weitaus mehr Attentäter als attackierte Juden ums Leben gekommen seien, ist das Fass an Kritik gegen Schwedens Anwürfe übergelaufen.

    Wallström forderte gar eine internationale Untersuchung gegen das israelische Abwehrdispositiv; sie behauptet nicht nur, die Rate an Toten hüben und drüben sei „unausgeglichen“, nein – sie wirft Israel gar aussergerichtliche Hinrichtungen der Attentäter vor.

    Weiterlesen hier: http://israel-direkt.com/2016/01/14/schwedische-aussenministerin-wird-zielscheibe-harscher-israelischer-kritik/

    Man fragt sich, ob die schwedische Außenministerin,
    Margot Wallström noch alle Tassen im Schrank hat??

    Wallström muss weg!!!

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    1. Wallstroem scheint momentan in ihrer Regierung deftig Probleme zu kriegen und wird wohl kurz ueber lang von der politischen Buehne verschwinden, schneller, als es ihr lieb ist. Und sollte Schweden in Zukunft Geheimdienstinfo fuer zukuenftige Anschlaege brauchen, muss es wohl einen Gang zurueckschrauben in seinem Israelhass.
      Alles hat seinen Preis.

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    2. „Ideologie“ (anderes Wort: Engstiernigkeit) kann zu schweren psychologischen Auffälligkeiten führen, solcherart Erkrankte neigen dazu anderen (ihnen unbequemen) „psychische Krankheit“ zu unterstellen.
      („Israelobsession“ in diesem Zusammenhang übergehe ich mal.)
      Heimchen, dieses „nicht alle Tassen im Schrank“ ist zwar richtig, wie Du sagst, aber leider: so „normal“…

      Wenn ich hier eine Karikatur zeichnen könnte, dann eine „Schachtel Ideologie“ und den Vermerk „Schadet ihrer Gesundheit“.
      Sollte sich ein/e Zeichner/in finden, bitte schön.

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  2. Danke fuer den ausfuehrlichen Bericht und die Einzelheiten. Ich lebe schon seit ueber 30 Jahren in Israel, in dieser Zeit gab es so viel Terror! Aber mir komnen immer wieder die Traenen.

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