Kurzes News-Update zu den Themen der letzten Tage – der Abriss der Gebäude in Bet El und die Räumung der Aufsteiger nach Ssanur. (Siehe den ersten News-Bericht hier)
⇒ Heute morgen, 30.07., trotz des Appells der Aufsteigergruppe nach Ssanur (Bericht hier) an Premierminister Netanyahu, ihren
Aufenthalt in der alten Festung bei der ehemaligen Siedlung zu verlängern und eine unabhängige Kommission ins Leben zu rufen, die die Legalität des Aufenthalts von Israelis an diesem Ort und die anderen in 2005 zerstörten Siedlungen (allesamt C-Gebiet) prüfen solle, wurde ihre Bitte abgewiesen. Knapp hundert Sicherheitskräfte – Armee, Grenzschutz und Polizei – erreichten die Anhöhe mit der Festungsruine um ca.3 Uhr morgens. In der Festung hatten sich ca. 20 Familien und einige dutzend Jugendliche verschanzt. Die Räumung der Familien ging ruhig von statten, da sie ohne Widerstand abzuogen. Die Jugendlichen wurden bei Sonnenaufgang gegen ihren Willen aus den Barrikaden, welche sie sich eingerichtet hatten, und vom Dach des Gebäudes von den Sicherheitskräften heruntergebracht und in Transporter verladen, welche sie in eine naheliegende Siedlung brachten. Die Jugendlichen verweigerten die Zusammenarbeit mit den Polizeikräften und riefen sie auf, die Befehle zur Ausweisung nicht zu befolgen, leisteten aber Augenzeugenberichten und Videoaufnahmen zufolge keinen gewalttätigen Widerstand. Die Polizeikräfte machten in einigen Fällen Gebrauch von Pfefferspray gegen Minderjährige trotz der Anweisung, keine Gewaltmittel bei der Räumung zu gebrauchen. Gegen 7 Uhr morgens wurde die Aktion beendet. Insgesamt hatte die Gruppe in Ssanur zweieinhalb Tage in der Festung verbracht.
Die israelische Presse berichtete laufend über die Ereignisse inklusive Interviews und Aufnahmen vor und während der Räumung. Seitens verschiedener Politiker in der Regierung rief Ssanur reges Interesse hervor. Der stellv.Vorsitzende der Regionalverwaltung Judäa und Samaria, Yossi Dagan, ein ehemaliger Bewohner von Ssanur vor 2005, äußerte seine Bereitschaft, sich weiterhin für die Wiedererrichtung der in 2005 geräumten Siedlungen in Nordsamaria einzusetzen. (YNET, Channel 2, Walla)

⇒ Gestern, am 29.07., trotz des Appells von Ministern der Regierung, die Abrissanordnung gegen die zwei ‚Dreinoff‘-Hochhäuser am Rande der Siedlung Bet El in Samaria zu verzögern, und einer entsprechenden offiziellen Anfrage an das Oberste Gerichtshof seitens der Regierung, und entgegen dem starken Widerstand der Demonstranten vor Ort, entschied der Oberste Gerichtshof für den sofortigen Abriss, noch vor der Deadline. Das Gebiet um Bet El wurde mehrflächig abgesperrt, ein Großaufgebot von Polizei und Grenzschutz lieferten sich an Ort und Stelle einen Kampf mit den mehrheitlich jugendlichen Demonstranten, von welchen Augenzeugen und Videoaufnahmen zufolge etliche mit Schlagstöcken verletzt wurden, darunter auch am Kopf. Die Demonstranten versuchten, in die Häuser zu gelangen, und bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen und anderen Gegenständen und sollen sogar ein Feld angezündet haben.

Mehrere wurden in Gewahrsam genommen. Anschließend wurden die Häuser im Laufe des Tages abgerissen und die Proteste kamen zu ihrem Ende. Die israelische Presse berichtete rund um die Uhr über die Ereignisse. Als Reaktion auf die Zerstörung der Häuser gab Premierminister Netanyahu bekannt, 300 Wohneinheiten in Bet El, welche seit mehreren Jahren auf Baugenehmigung warten, zum Bau freigegeben zu haben. Die Reaktion internationaler Organisationen auf diesen Schritt fiel wie erwartet negativ aus, Die UN ließ nicht lange auf sich warten und nannte den Schritt erneut ein „Friedenshindernis auf dem Weg zur Zwei-Staaten-Lösung“. (Times of Israel)
Liebe Chaya –
wenn du die Beweggründe, einen Blog zu betreiben, wirklich ernst meinst, dann solltest du selbst (möglichst bald!) über das menschenverachtende Verbrechen berichten, das gestern von (mutmaßlich) jüdischen radikalen Siedlern in dem paläst. Dorf Duma verübt wurde.
Ein kleines paläst. Kind wurde dabei getötet, und drei weitere paläst. Familienmitglieder wurden schwer verletzt.
Die israel. Polizei geht von einem „Price-Tag“-Verbrechen aus.
Solche Juden sind eine Schande für alle Juden dieser Welt – auch für dich und für mich …
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