Der 1. September. Ganz nach der Tradition der guten alten Sowjetzeiten war es in Israel der erste Schultag nach den Ferien für alle Schüler und auch die Öffnung der Kindergärten, und die größte Aufregung herrschte natürlich bei den kleinen Schulanfängern/-innen und den stolzen Eltern.
Nun, ich weiß nicht genau, ob es an der sowjetischen Tradition liegt,

dass der erste Schultag bei uns wie in Russland der 1.September ist, aber auf jeden Fall ist es ein groß gefeierter Tag für alle neuen Erstklässler, ihre Eltern und Lehrer (bei den älteren Schülern setzt bekanntlich schnell die „Ich will nicht in die Schule“-Phase ein). Im Radio spielen Lieder zum ersten Schultag, Eltern, Kinder und Erstklässler werden interviewt, die Nachrichten handeln davon, und die Schulbusse im ganzen Land nehmen ihre Fahrten von Neuem auf.

Es scheint ein wenig unpraktisch, dass die Schule an einem Donnerstag anfängt, denn dann bleiben nur anderthalb tatsächliche Schultage bis zum Wochenende. Aber, wie mir meine Nachbarin Yona einen Tag zuvor versichert hatte, „als Eltern sind wir über jeden Tag froh, der uns aufatmen lässt“. Kein Wunder, denn wie im vorherigen Beitrag beschrieben, sind die Kinder im letzten Sommerferienmonat zumeist auf die Aufsicht ihrer Eltern und Großeltern angewiesen und es ist durchaus nicht einfach für meist Vollzeit arbeitenden Eltern. Es handelt sich ja nicht um eins oder zwei Kinder, wie es bei der deutschen Bevölkerung auszusehen scheint (die Geburtsrate laut dem Statistischen Bundesamt liegt bei 1.47 Kinder pro Familie, Stand 2014); in Israel liegt die durchschnittliche Kinderanzahl bei stolzen 2,4 (Pressebüro für Statistik, Stand: 2015), und in Judäa und Samaria ist es entsprechend höher: Während es in einer israelischen Durschnittsfamilie 3,72 Familienmitglieder gibt, so beläuft es sich in Familien in Judäa und Samaria auf 4,6 Familienmitglieder im Durchschnitt (Ynet, Stand: 2014, Pressebüro für Statistik).
Wie viele Kinder sind denn nun bei uns in die Schule gekommen?
Greifen wir wieder auf die statistischen Angaben zurück – was erzählen sie uns über Judäa und Samaria?

In Samaria sind etwa 1100 Kinder Erstklässer geworden. Insgesamt sind es 17300 Schul- und Kindergartenkinder in diesem neuen Schuljahr in Samaria. In Gush Etzion sind es 4930 Schulkinder und 1840 Kindergartenkinder, darunter natürlich auch diejenigen, die zum ersten Mal in die Schule und den Kindergarten kamen. In Gush Etzion selbst gibt es 11 Grundschulen und 4 weiterführende Schulen, und dazu 69 Kindergärten. Die Regionalverwaltung von Südhevron berichtet von etwa 4000 Schul- und Kindergartenkindern. Zu manchen Schuleröffnungen kamen Abgeordnete zu Besuch und grüßten die Kinder und die Lehrer. Der

Erziehungminister Naftali Bennet besuchte ebenso einige der Schulen. In diesem neuen Jahr werden neue Reformen, die er veranlasst und durchgebracht hatte, aktuell werden – so beispielsweise eine Verkleinerung von Schulklassen und neue Mathematiklernpläne, die das Erlernen von Mathematik fördern sollen.
Ich wünsche ihnen allen ein erfolgreiches neues Schuljahr.

Werte Chaya,
gibt es die Schultüte da in Israel genauso wie in Deutschland?
Als ich 1969 in Ecuador eingeschult wurde, gab es so was nicht. Das habe ich erst in Deutschland gesehen. Zum Schluss musste ich selber eine für meinen Sohn besorgen, als er 2003 eingeschult wurde.
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Soweit ich weiss, gibt es keine Schultuete in Israel.
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Anfügen möchte ich noch, dass mich die Nachricht (NAI) froh gemacht hat, dass Benjamin Nethanjahu in einer Regierungssitzung den Plan vorgelegt habe, eine Bildungsreform in Gang zu setzen, die auf zwei Punkten basiere: Exzellenz und Zionismus.“Als erstes muss man die Bibel studieren, das ist die Basis unserer Existenz hier, der Grund unserer Heimkehr, der Grund dafür, dass wir hier sind.“
Er möchte, dass die Kinder lernen, ein Leben in Koexistenz mit den Arabern zu führen.
So sprach er auch zu Beginn des Schuljahres zu Kindern einer arabischen Schule: „Ich möchte, dass ihr die Geschichte des jüdischen Volkes genauso lernt wie die Geschichte der Araber und die Wahrheit lernt, wir sind hier, um miteinander zu leben.“
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Es ist eine wahre Freude, Deine Berichte über Eurer Leben in Judäa und Samarien zu lesen. Ja, das sind die wichtigen und alles entscheidenden Dinge, die heute in Israel geschehen. Ich möchte dazu so gern den Psalm 128 anfügen:
„Wohl dem, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen geht!
Du wirst dich nähren von deiner Hände Arbeit; wohl dir, du hast es gut.
Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Weinstock drinnen in deinem Hause, deine Kinder wie Ölzweige um deinen Tisch her.
Siehe, also wird gesegnet der Mann, der den Herrn fürchtet. Der Herr wird dich segnen aus Zion, dass du siehst das Glück Jerusalems dein Leben lang und siehst deiner Kinder Kinder. Friede über Israel!“
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