Unterwegs in Binyamin: Ein Fenster in die Wüste

In den diesjährigen Ferientagen während des Pessach-Festes, das bei uns sieben Tage gefeiert wird, nutzt das ganze Landvolk die Zeit, um kreuz und quer durch das Land zu reisen. Die Touristenzentren und Hauptsehenswürdigkeiten sind voll belegt, nach Jerusalem kommt vielleicht eine ganze Milion Besucher innerhalb dieser Tage, und auch die entferntesten Naturschutzgebiete, Wasserfälle, Bäche, Wälder und Aussichtspunkte kommen nicht zu kurz. „Das Wandern ist des Israelis Lust“, sozusagen. Nicht alle haben natürlich Ferien in dieser Zeit, aber die Arbeitszeiten sind verkürzt und man hat mehr Chance, Familie und Freunde zu besuchen.

Judäa und Samaria - Westjordanland. Zentrale Orte in Rot/eingekreist. Oben: Samaria. Unten: Judäa.
Judäa und Samaria – Westjordanland. Zentrale Orte in Rot/eingekreist. Oben: Samaria. Unte Jerusalem: Judäa.

Auch ich habe diese Zeit etwas nutzen können, und zwar für Ausflüge in die Gebiete, in welche ich normalerweise im Alltag weniger gelange: Nämlich in die zweite und die größere Hälfte des „Westjordanlands“, nämlich in die Gebiete des ehemaligen Stammes Binyamin (so heißt es auch heute, Binyamin-Gebiet) und ins nördlich gelegene Samaria (Shomron), alles insgesamt heute als Samaria bekannt ist – oberhalb Jerusalems.

Das Binyamin-Gebiet ist relativ gut vernetzt, beinhaltet zentrale arabische Städte unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde – so Ramallah und Jericho – und auch zentrale jüdische Bevölkerungspunkte, solche wie Beit El, Ofra, Adam, Shiloh. Der Ort Psagot ist bekannt für seinen erstklassigen Wein, welche auch internationale Preise gewonnen hat. Das Industriegebiet Sha’ar Binyamin besitzt den zentralen Supermarkt Rami Levy, der für die gesamte örtliche Bevölkerung offen ist, nicht zwischen Arabern und Juden unterscheidet und dafür auch mehrere Anschläge abbekommen hat, auch im letzten halben Jahr.

Binyamin (22)
Wer erkennt die Gazellen auf dem Bild?

Was noch besonders ist an Binyamin, ist, dass es einen faszinierenden Einblick auf den Übergang von der samaritischen Bergkette und dem Hügelland in die Berglandschaft der judäischen Wüste und das Jordantal bietet. Die Berge und Hügel von Binyamin zeichnen sich durch eine wenig bewaldete Landschaft aus, die Wälder wurden erst spät angepflanzt, Naturwald findet sich mehr in Richtung Westen (über eine Wanderung im Westteil habe ich hier berichtet). Je weiter östlich man sich wendet – dort, wo auch mein Reiseweg verläuft – werden die Berge steiniger, die Landschaft trockener, trotz Frühling gelber und spärlicher. Wenn man zu einer Aussichtsplattform kommt, die die Sicht auf die jordanischen Berge bietet, kann man auch bis zum Toten Meer sehen. Es ist eine faszinierende und von Touristen wenig bereiste oder dokumentierte Landschaft, obwohl die Möglichkeiten dazu eigentlich gegeben sein könnten. Fangen wir also an, Schritt für Schritt den Ostteil von Binyamin zu entdecken.


Mit einem Freund haben wir uns um die Mittagszeit von Jerusalem aus nach Ost-Binyamin aufgemacht. Bis nach Nord-Jerusalem (was fälschlicherweise immer als „Ostjerusalem“ bezeichnet wird), durch die arabischen Viertel hindurch bis zum Militärübergang Hizma fuhren wir mit der Bahn und gingen zu Fuß, von da an waren wir auf Autostopps angewiesen, wollten wir nicht auf den Bus warten, dessen Zeitplan nicht unbedingt bequem war.  Es gibt zwei mir bekannte Übergänge, welche reguläre Fahrer nutzen – einen neben dem Dorf Qalandia und den anderen neben dem Dort Hizma. Über

Unsere Wanderkarte mit allen angefahrenen und erwähnten Orten.
Unsere Wanderkarte mit allen angefahrenen und erwähnten Orten.

Hizma gelangt man einfacher weiter und muss nicht Ramallah passieren. Einige der Fahrer wollten uns nicht dort rauslassen, wo wir rausgelassen werden wollten – an einer Autobahnkreuzung, die uns direkt in die Siedlungen des Ostteils an der Wüstengrenze

Auf dem Schild steht: "Zeit für Souveränität!" Plakat der Organisation "Frauen in Grün"
Auf dem Schild steht: „Zeit für Souveränität!“ Plakat der Organisation „Frauen in Grün“

führen würde. Es sei zu unsicher. Aus Erfahrung wusste ich, dass dort die Einwohner dieser Siedlungen einen schnell mitnehmen würden. Ein Fahrer erklärte sich schließlich bereit, und wir fuhren los. Das erste Ziel – die Siedlung Rimonim (‚Granatäpfel‘).

Wir alberten ein wenig an der Kreuzung herum, im Angesicht der schönen gelblich gefärbten Berge, da kam auch schon ein Paar und fuhr uns nach Rimonim. Zu unserer Linken lagen einige wenige weit entfernte arabische Dörfer (Ramun), zu unserer Rechten nur Verkehrsschilder und die Hügelkette. Zwischen dem Beginn der Autobahn 458 und bis zur nächstgrößten Kreuzung – immerhin etwa 18 Kilometer entfernt – befinden sich nur zwei jüdische Ortschaften

Beduinenzelte
Beduinenzelte

direkt angelegt, und eine arabische – Mughayr, alle anderen sind weiter entfernt und so erinnert die Umgebung an eine Mondlandschaft mit Ausblick auf die in der Ferne sich auftürmenden jordanischen Berge, unterbrochen hier und dort von einigen sporadischen schwarzen Beduinenzelten oder einem eingezäunten Stromaggregator. Die Armee taucht hier für längere Zeit nicht mehr sichtbar auf.

Blumenbeet an der Einfahrt
Blumenbeet an der Einfahrt

Rimonim, wohin wir fuhren, ist eine vor 36 Jahren (1977) zunächst als Armee-Lager gegründete Ortschaft. Der Name, so lässt sich bei einer einfachen Suche erfahren, ist an einen zur biblischen Zeit sich im Stammesgebiet Binyamin befindenen Ort bzw.Fels, „Rimon-Fels“, angelehnt, welcher im Buch der Richter (20.Kapitel, Vers 45) auftaucht. Die Bevölkerung der modernen Siedlung war und ist bis heute größenteils säkular. Im Dorf wohnen etwa 160 Familien und arbeiten fast ausschließlich alle in Jerusalem, der nächstgrößeren Stadt. Dabei beträgt die Fahrzeit bei fließendem Verkehr etwa 15-20 Minuten bis zum Übergang, und dann muss man natürlich in der Stadt selbst fahren…

Ein-/Ausfahrt aus Rimonim
Ein-/Ausfahrt aus Rimonim

In Rimonim befinden sich alle für die Gemeinschaft nötigen Einrichtungen –  Wasserturm, Kindergärten, kleiner Supermarkt, Sportanlagen, Jugendclub, Bibliothek, Synagoge, Sekretariat. Mein Begleiter kannte Rimonim von früheren Zeiten

Darstellung von Granatäpfeln von Yaniv Uzana
Darstellung von Granatäpfeln von Yaniv Uzana

und machte mich auf das Studentendorf „Kedma“ aufmerksam, welches sich in kleinen Karavanen nahe der Einfahrt befindet. Dort leben einige hundert (?) Studenten und beschäftigen sich mit Landwirtschaft. Auch das Schwimmbad von Rimonim ist bekannt – dorthin kommen Besucher aus den umliegenden (jüdischen) Ortschaften hin. (Warum aus den jüdischen? Weil die arabischen Dörfer durch andere Organe verwaltet werden, weil die muslimischen Regelungen, was Schwimmen und Öffentlichkeit anbetrifft, anders sind, und weil die Menschen miteinander per Absicht nicht in Berührung kommen wollen und der eine in den Ort des jeweils anderen nicht traut, insbesondere heute nicht mehr). 

Binyamin (8)
Ein Glockenspiel, „Musikecke“ steht darüber

Als wir sie betraten, war die Siedlung still. Es herrschte ein heißer Sturm – extreme Hitze, viel Wind – die meisten Einwohner Binyamin (7)würden entweder Urlaub machen oder bei sich zuhause sitzen. Wir fanden einen Garten mit kreativen Basteleien aus Metall und recht imposante Gebäude. Wir wollten auch die archäologischen Ausgrabungen ansehen, welche es am Binyamin (9)Rande der Siedlung zu besichtigen gab.

Die Ausgrabungen, so stand auf einem von Korrosion schwer zerfressenen Schild geschrieben, fanden hier zwischen 1982 und 1992 statt. Ausgegraben hatte man einen Kirchenkomplex aus byzanthinischer Zeit, allerdings sollen die ersten Lebensspuren hier
noch aus seleukidischer Zeit stammen. Nach den Byzanthinern herrschten im Land die Umayyaden und die Abbassiden, auch unter ihnen erreichten Einwohner diesen Ort. Insgesamt, so besagte das Schild, soll hier 500 Jahre lang aktives Leben gegeben haben, danach wurde der Ort verlassen. Tatsächlich fanden wir in den Ruinen einen Stein mit dem Abbild eines Kreuzes und eine halbrunde Halle. Man erkennt Eingänge und Stauräume, in den Stein gehauene Abflusskanäle und seltsame runde Vertiefungen, die häufig auch mitten in einem Raum zu finden sind. Da ich nicht sonderlich bewandert bin in Archäologie, wusste ich dieses Phänomen leider nicht zu erklären.

Die Ruinen
Die Ruinen
Der Baukomplex
Der Baukomplex
Das in Stein gehauene Kreuz
Das in Stein gehauene Kreuz

Nach der Besichtigung gingen wir zum äußeren Zaun. Wie ich sicherlich schon einmal erwähnt habe, so werden bei uns so gut wie alle Ortschaften, ob nun in den „gefährlichen“ oder den weniger gefährlichen Gebieten, generell eingezäunt. So hat sich das offenbar seit längerer Zeit ergeben, vielleicht noch aus der Zeit vor der Staatsgründung, vielleicht noch früher. Jedenfalls standen wir am Zaun und betrachteten die Landschaft. An dieser Stelle, wo der

Binyamin-Berge - weiter unten die judäische Wüste
Binyamin-Berge – weiter unten die judäische Wüste und dahinter Jericho

Wadi Wahita unter uns sich durch die Berge Richtung judäische Wüste bahnt, konnte man den drastischen Unterschied zwischen den Felsformationen der zwei aneinander grenzenden Regionen erkennen und es faszinierte mich. Auf den Bildern kann man dies genau erkennen. Die Felsart der judäischen Wüste ist viel weicher als die der Binyamin-Berge, lässt sich einfacher verformen. Die Erde des Jordantals ist sandig und lässt eine völlig andere Art der Agrikultur zu als die auf den Bergen (im Jordantal werden größtenteils Dattelplantagen angebaut). Im Hintergrund sieht man die jordanischen Berge und weiter unten spannt sich Jericho aus.

Als wir am Einfahrtstor bei unserem Verlassen der Siedlung den Wächter fragten, ob die Einwohner hier mit den Bewohnern von Jericho Kontakt hätten, bejahte er dies – es kämen Arbeiter aus Jericho nach Rimonim.


Unsere Weiterfahrt führte uns in einen weiteren Ort, einen der zwei Siedlungen an der Autobahn 458 durch Ostbinyamin – Kochav Hashachar. Mitgenommen hatte uns eine Frau, die eigentlich ganz woanders hinfuhr – in die viel weiter gelegene Siedlung Itamar, gut bekannt für ihre hohen Berge und Aussichtsplattformen – und leider traurig bekannt wegen des Mordes an der Familie Vogel im Jahr 2011 durch zwei arabische Terroristen. Die Frau plauderte mit uns und lud uns ein, zu sich zu kommen. Sie ließ uns schließlich am

Unsere Wanderkarte mit allen angefahrenen und erwähnten Orten.
Unsere Wanderkarte mit allen angefahrenen und erwähnten Orten.

Einfahrtstor heraus.

Grüne und gelbe Felder füllten unseren Blick. Plantagen inmitten steiniger Hügel und vor uns, in die Höhe ragend  – der Berg Kuba (Kubat a-Nadjma), der soviel wie Sternberg heißen soll. Wir gingen durch Binyamin (13)das Einfahrtstor hinein und folgten einem Weg durch die Felder, welcher uns zu der Wasserquelle „Ma’ayan Hakramim“ führen sollte -so zumindest besagte das Schild. Autos fuhren hin und her, Jogger liefen an uns vorbei. Wir ruhten uns auf einer Bank aus, bevor wir Binyamin (14)uns auf die Suche nach der Quelle machten. Auf einem Hügel nahe dem Berg sahen wir plötzlich Reiter auf Eseln auf uns zukommen. Weit und breit um uns war kein arabisches Dorf zu sehen, und die Reiter sahen selbst weniger 13103385_10154331634741842_8257072048014240324_narabisch als eher folkloristisch aus. Es waren Jugendliche mit langen Schläfenlocken, wehenden alten Kleidern, einer davon äthiopischer Herkunft; sie ritten und liefen mit den Eseln, ein junger Esel trottete hinterher. Die Gesichter schmutzig oder sonnengebrannt – ich konnte es nicht erkennen. Hügeljugendliche, und zwar nicht irgendwelche, sondern von einem der berühmt-berüchtigten Vorposten, der als eine Art Zentrum für diese gilt – der „Baladi“-Vorposten, ein paar Hügel weiter von Kochav Hashachar. Ich fragte sie, ob sie dort herkommen würden. Einer antwortete mir kurz angebunden, dann ritten sie weiter.

Als ich später meine Freundin, bei der wir an diesem Tag in der Siedlung zu Abend saßen, nach der Herkunft der Jugendlichen fragte, meinte sie, nur ein Teil würde hier aus Kochav Hashachar stammen. Tatsächlich beherbergen diese Vorposten entlaufene Jugendliche aus allen möglichen Orten, auch außerhalb der „Grünen Linie“.

Sicht auf Kochav Hashachar
Sicht auf Kochav Hashachar

Wir machten uns weiter auf die Suche nach der Quelle und gingen den Weg hoch. Von dort bot sich uns eine atemberaubende Sicht auf die Siedlung selbst, auf die Weinplantagen neben ihr und auf das Jordantal – bis zum Toten Meer. Da mein Freund nicht zu lange gehen konnte, konnten wir uns die Aussicht vom Berg selbst nicht gönnen, sondern gingen weiter auf dem Weg. Den Berg habe ich schon vor einigen Jahren bestiegen und mich dort von dem Blick berauschen lassen, so sah es aus:

2013-08-25 16.37.00Binyamin (17)

Die Wasserquelle entdeckten wir – es handelte sich dabei aber nicht um eine wirkliche Quelle, sondern um zwei größere Plantschbecken, die zum Vergnügen der lokalen Kinder eingerichtet worden waren. Binyamin (19)Da es Feiertag war, war das Gelände voll mit kreischenden Kindern und wir bevorzugten es, das Geschehen von oben zu betrachten.

Schon bald kam meine Freundin Hadas angefahren und bot uns einen Ausflug  zu den zwei Aussichtsterrassen an, die bis an den Rand der Wüste hinausreichten. Von ihnen führte ein Wanderweg zu einer richtigen Wasserquelle unten in den judäischen Bergen; die Wanderung dorthin durfte aber nur mit einer Waffe oder einem Sicherheitsmann gemacht werden. Auch Jericho war von hier zu

Die Straße nach Jericho
Die Straße nach Jericho

sehen – Hadas  erklärte, es sei zu Fuß zu erreichen, sei aber nicht empfehlenswert. Ich glaubte es hier. Ich war schon einmal bei der Einfahrt nach Jericho. Mich hatten damals vier große, rote Schilder mit der Aufschrift „Für Israelis Einfahrt verboten und 2013-08-25 15.03.06lebensgefährlich“ empfangen und die Lust verging schnell. Die Schilder stehen noch immer da.

2013-08-25 14.28.06
Das ist keine Gazelle…

Kochav Hashachar, die Siedlung, in der Hadas und ihre Eltern wohnen, wurde 1975 als ein Armeelager ins Leben gerufen. 1980 gelangten dorthin mehrere einzelne Familien der Siedlerbewegung „Gush Emunim“ hin und bildeten den ersten Siedlungskern. Heute besitzt der Ort knapp 2000 Einwohner, hat Festbau, Gemeindeeinrichtungen, eine Religionsschule, einen Industriepark und sogar ein neues Viertel – „MItzpe Kramim“, direkt neben der Muttersiedlung, wo sich junge Paare aus dem Ort Häuser gebaut haben. Es besitzt sogar ein eigenes Sekretariat. Als einzelne Siedlung ist es noch nicht anerkannt, obwohl es schon seit 1999 existiert und sogar den Bauort durch die israelische Regierung genehmigt bekommen hat, weil es auf deren Verlangen den ursprünglich geplanten Ort verlassen musste.  Hadas versichert mich auf Nachfrage, dass es sich hierbei nicht um die Frage von Privatland, sondern um

Das ist keine Gazelle...
Das ist keine Gazelle…

bürokratische Schwierigkeiten seitens der Zivilverwaltung handeln würde.

Es wurde langsam spät und kühl. Wir setzten uns zu Hadas in die Küche und aßen ein schnell aufbereitetes Abendessen, danach liefen wir im Halbdunkel zu der einzigen Bushaltestelle im Ort, um den Bus oder einen Autostop nach Jerusalem zu bekommen. Die Rückfahrt machten wir schon gänzlich im Dunkeln, während die Lichter der Ortschaften der schwarzen Hügel Binyamins an uns vorbeizogen. Die Nacht hatte sich auf die Wüste und die Berge gesetzt, ihre Existenz konnte man nur noch erraten. So endete unsere Fahrt nach Binyamin.

13 Kommentare zu „Unterwegs in Binyamin: Ein Fenster in die Wüste“

  1. Ich habe leider keine erfreuliche Meldung:

    Droht dem Orient ein Klima-Exodus?
    Klimawandel könnte Teile des Nahen Ostens und Nordafrikas unbewohnbar machen

    Durch Hitze unbewohnbar? Der Nahe Osten und Nordafrika könnten schon Mitte des Jahrhunderts unerträglich heiß werden. Denn wie neue Klimaprognosen zeigen, steigen die sommerlichen Mitteltemperaturen in den ohnehin heißen Regionen des Orients mindestens doppelt so schnell an wie im globalen Durchschnitt. Dadurch könnten viele Gebiete schon in naher Zukunft unbewohnbar werden, warnen die Forscher im Fachmagazin „Climatic Change“.

    (…) Für die Bewohner des schon jetzt von Konflikten und Dürre geplagten Nahen Ostens hat das fatale Folgen: Ihre ohnehin schon schwierigen Lebensdingungen werden sich in naher Zukunft noch weiter verschlechtern. Einige Gebiete könnten selbst bei effektivem Klimaschutz nahezu unbewohnbar werden, wie die Forscher erklären. Zusammen mit einer steigenden Luftverschmutzung durch Wüstenstaub, könnte der Klimawandel das Leben vieler Menschen dort so unerträglich machen, dass sie sich zur Flucht gezwungen sehen dürften.

    Das aber bedeutet, dass die Zahl der Klimaflüchtlinge aus dieser Region künftig dramatisch steigen könnte. Auf Europa, das bereits mit der aktuellen Flüchtlingswelle Probleme hat, kommen daher weitere Herausforderungen zu.

    http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20135-2016-05-02.html

    Das betrifft auch Israel, was wird Israel unternehmen?

    Und was wird Europa machen? Die Moslems sind extrem schwierig und
    NICHT integrierbar! Das wird Mord und Totschlag geben, sollten die ganzen Klimaflüchtlinge auch noch kommen!

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    1. Voelkerwanderungen waren schon immer da, und haben die Menschheitsgeschichte veraendert. Wenn man die Weltgeschichte als Kontinuum sieht und nicht auf den einen Moment unserer unmittelbaren Existenz reduziert, jagen solche Veraenderungrn viel weniger Angst ein.
      Wie sagte doch Dafna Me’ir, die Krankenschwester aus Otniel, welche im Fruehjahr dieses Jahres von einem Terroristen umgebracht wurde? „Die Sehnsucht nach etwas ist eine gute Sache. Es zeigt, dass man es gehabt und genossen hat.“

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      1. „Voelkerwanderungen waren schon immer da, und haben die Menschheitsgeschichte veraendert.“

        Das stimmt, aber nicht in diesen Dimensionen!
        Es vollzieht sich rasend schnell, denn die Menschen haben
        inzwischen Hilfsmittel, (Flugzeuge) sie brauchen nicht mehr
        zu Fuß wandern!

        Und ja, es jagt mir verdammt viel Angst ein!
        Die Europäer können nicht die ganze Welt bei sich aufnehmen,
        denn das beutet den Untergang der Europas!

        Warum wandern die Afrikaner nicht nach Nordafrika aus,
        dort ist das Klima viel besser? Weil es dort nichts
        zu holen gibt! Weil es dort keine hohen Sozialleistungen
        gibt, wie zum Beispiel in Deutschland!

        Afrika ist ein riesiger Kontinent im Gegensatz zu Europa!

        http://www.beste-reisezeit.org/pages/afrika.php

        Ich habe auch eine Sehnsucht und zwar nach der guten
        alten Zeit!

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    2. Hallo Heimchen,

      Nach welcher guten alten Zeit sehnst Du Dich zurück? Nach dem Kalten Krieg, wo Deutschland nah dran war, ein atomares Schlachtfeld zu werden?

      Ich bin froh, dass es keine feindlichen Armeen mehr an unseren Grenzen gibt und es Deutschland derzeit in vielerlei Hinsicht besser geht als zu jedem anderen Zeitpunkt in den vergangenen hundert Jahren.

      Persönlich habe ich übrigens viele gute Erfahrungen mit „den Moslems“ gemacht. Genauso wie mit „den Juden“…

      Migration von Millionen hat es in Deutschlands Vergangenheit schon oft gegeben, ohne größere Katastrophen auszulösen:

      http://mediendienst-integration.de/artikel/fluechtlinge-asyl-migrationsbewegungen-geschichte-einwanderung-auswanderung-deutschland-aussiedler-gastarbeiter.html

      Viele Grüße

      Ludwig

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      1. Ach Ludwig, ich bin es so leid, mit Menschen zu diskutieren, die
        die Welt durch eine rosa Brille sehen und sich einfach alles
        schönreden! Diese Menschen wollen einfach nicht
        die Realität sehen, koste es, was es wolle!

        Es muss doch langsam jeder mitbekommen haben, dass es uns
        früher bedeutend besser ging und zwar in jeder Hinsicht!

        Unser Schulniveau lag bedeutend höher als heute, weil nur
        deutsche Kinder in den Schulen waren und keine Moslems,
        die das Leistungsniveau extrem nach unten ziehen!

        Frauen und Mädchen konnten völlig unbehelligt abends
        ausgehen, ohne dass sie sexuell belästigt wurden. Heute
        kann man als Frau nur noch in Begleitung eines Mannes,
        oder anderer Frauen abends ausgehen.

        Öffentliche Bäder, Saunen, aber auch Parks sind für deutsche
        Frauen und Kinder bald tabu, weil sie von den arabischen
        „Flüchtlingen“ für FickiFicki – Freiwild angesehen werden.

        Täglich kann man von Vergewaltigungen an Frauen und
        Kindern lesen! Was unseren Politikern gar nicht passt,
        denn sie möchten lieber den Mantel des Schweigens
        darüber legen. (siehe Silvesternacht in Köln), wo angeblich
        alles normal war und die Vergewaltigungen und sexuellen
        Belästigungen nur bekannt wurden, weil die Frauen damit
        an die Öffentlichkeit gegangen sind!

        Dann unsere Kanzlerin, die die ganze Welt eingeladen
        hat, uns zu besuchen, ohne UNS zu fragen!
        Aber wir werden ja schon lange nicht mehr gefragt,
        was wir wollen, es wird einfach über unsere Köpfe
        hinweg entschieden. Aber die Menschen lassen sich
        das nicht mehr gefallen, siehe die äußerst schlechten
        Wahlergebnisse der Altparteinen! Das war eine schallende
        Ohrfeige für die miserable linksgrünschwarzen Parteien!

        Und da wundern die sich, dass die AfD so stark abgeschnitten
        hat?? Ich werde die AfD übrigens auch wählen, das zu
        Deiner Information. Ich habe früher immer die CDU gewählt,
        damals war sie ja noch christlich-konservativ. Merkel hat
        aus der CDU eine linksgrüne Partei gemacht und deshalb
        laufen ihr auch die Wähler weg!

        Merkel ist das Schoßhündchen von Obama. Das konnte
        man wieder sehr schön feststellen, nach Obamas letztem
        Besuch. ER diktiert ihr, was sie zu machen hat und was
        nicht!

        Merkel gibt Obamas Drängen nach: Bundeswehr vor Einsatz in Osteuropa

        Nach nur wenigen Tagen kann US-Präsident Obama die ersten Früchte seines Auftritts in Hannover ernten: Die Bundeswehr prüft einen Militäreinsatz in Osteuropa, um Russland abzuschrecken. Für Deutschland ist der Einsatz in Litauen vorgesehen.

        http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/04/29/merkel-gibt-obamas-draengen-nach-bundeswehr-vor-einsatz-in-osteuropa/

        Und die dumme Kuh macht auch sofort, was Obama befiehlt!

        Ich könnte noch jede Menge Misstände aufzählen, aber ich
        denke, das reicht jetzt erstmal. Menschen wie Dich kann man
        sowieso nicht überzeugen, aber das will ich auch gar nicht,
        denn jeder muss von selbst auf die Misstände aufmerksam
        werden. Der Eine merkt es eben schneller und der Andere
        merkt es viel später, oder nie.

        So, ich gehe jetzt in meinen schönen Garten und genieße
        die Natur, einen schönen Tag wünsche ich Dir.

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      2. Hi Heimchen, selbst ohne in der postnationalen Mentalitaet angekommen zu sein, ist mir eindeutig zuviel „deutsche Kinder“ und „deutsche Frauen“ in deinem Beitrag. Zu deinem Wissen, habe auch ich in den Baedern und den Parks gespielt, und ivh bin alles andere als deutsch, und meine Freunde aus Afrika, Indien, Russland und sonst wo alles. Du magst das Eine meinen, und ich verstehe, was du meinst, ich verstehe die Frust von den Politikern und der sich veraendernden Gesellschaft und ihrer Ordnung. Aber du musst wissen, dass das „Frueher“ niemals in einer Zukunft eintreten kann, denn historische Prozesse nicht rueckgaengig gemacht werden koennen, und auch die Entwicklungen jetzt sind historische Prozesse. Ich bin prinzipiell nicht gegen die AfD oder jede andere Partei, ausser derjenigen, deren Anhaenger und Vertreter sich strafbar gemacht haben (siehe NPD) und das Grundgesetz nicht respektieren. Aber du musst auch wissen, als israelinteressierter Mensch, dass die AfD in diesem Sinne keinen grossen Unterschied macht zwischen den Religionen. Beschneidung ist fuer die AfD genauso verpoent wie Moscheen, und da trifft sie auvh die Juden auf den Kopf. Leider ist in Deutschland momentan nicht der Zustand, dass sich gemaessigte und trotzdem konservative Ansichten durchsetzen koennen. Es geht ebtweder Richtung Radikal Liberal oder Radikal Konservativ bis hin zu nationalistisch. Das ist traurig, vielleicht, aber es ist Realitaet. Die AfD mag die Gemueter beruhigen (und andere aufheizen), aber veraendern wird sie wohl nicht mehr das, was in den Lauf gebracht wurde.

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    3. Heimchen:
      „Und was wird Europa machen? Die Moslems sind extrem schwierig und
      NICHT integrierbar! Das wird Mord und Totschlag geben, sollten die ganzen Klimaflüchtlinge auch noch kommen!“

      So dachten vor 100 Jahren viele Araber in Palästina. Die jüdischen Einwanderer erschienen ihnen als das Problem.
      Seither streitet man sich ob die Einwanderung oder die Reaktion darauf das größere Problem ist.
      In Deutschland waren in der Vergangenheit die „Fremden“ nicht das Problem, wohl aber die Fremdenfeindlichkeit.

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      1. nils:
        „So dachten vor 100 Jahren viele Araber in Palästina.“

        Das ist eine so absurd anmutende Sichtweise, kaum zu glauben, daß ich das ausgeschrieben lesen kann.

        „vor 100 Jahren“, das Jahr 1916. Europa badet im Blut eines Weltkriegs, der auf verworrenem Wege auch das Osmanische Reich erreicht, oh Wortspiel, und da liegt auch irgendwo der Nahe Osten, und „viele Araber in Palästina“ machen sich Sorgen, daß die Juden „extrem schwierig“ seien und „nicht integrierbar“.
        So, so.

        Aber die Osmanen in ihren letzten Zügen, wenn so vom Mars aus noch nicht klar absehbar, können den Arabern diese Sorge nicht nehmen, trotz aller redlicher Müh von Franzosen, Engländern, ach ja, und Deutschen auf osmanischer Seite.

        Wie solcher einer zB: „Die osmanischen Truppen bestanden aus rund 11.000 Soldaten und wurden von dem angesehenen, doch alten deutschen General und Militärhistoriker Freiherr von der Goltz befehligt. Goltz kannte die osmanische Armee gut, da er diese seit zwölf Jahren modernisierte.“
        [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Kut%5D

        Nu ja, das -jene Schlacht- geschah im noch zu bildendem Staat Irak, die Landschaft auch bekannt als „Mesopotamien“, den es bekanntermaßen(?) dann auch tatsächlich gab, aber „viele Araber in Palästina“ machten sich Sorgen, daß die Juden „extrem schwierig“ seien und „nicht integrierbar“.
        Klar, nils.

        Hoffe doch, Du hast das auch den Juden erklärt, damit die endlich mal lernen sich in Palästina zu benehmen. Daß man denen auch immer alles genau erklären muß!

        ps/ „vor 100 Jahren“, dennoch keine schlechte Wahl für eine Zeitmarke den Nahen Osten betreffend:
        „1916 einte Emir Faisal I. die Beduinenstämme gegen die osmanische Vorherrschaft und beteiligte sich maßgeblich an den Guerrillaaktionen während des Ersten Weltkriegs.“
        [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Faisal_I.%5D
        Das ist sozusagen der Start in den Lauf, der die „Unabhängigkeit der Araber gegenüber dem Osmanischen Reich“ einleitet. Wohl nicht ganz die Araber, wie man sie heute „kennt“ oder „will“, aber Araber (und eben Beduinen…, usw.) Und Engländer…, usw, so ein Durcheinander.

        (Ansonsten noch in die werte Runde: schabat schalom.)

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  2. Hallo Chaya
    ich würde gerne mehr über die Hügeljugend wissen.
    Sind das (gewaltbereite) Hippies, oder einfach schwierige Jugendliche?

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    1. Knapp formuliert, ideologisch geladene, urspruenglich schwierige Jugendliche, welche sich in Alternativlebensart kombiniert mit der Suche nach sich selbst und schneller Verwirklichung der eigenen Ideologieweltsicht verlieren.

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    2. Da ist dann auch der Rebellfaktor….Teenageralter…uebermaessige Empfindlichkeit…Gruppenzwang….Ausstossung aus den allgemeinen Systemen…spirituelles Suchen…und Drogen und Alkohol tauchen auch auf…was man so alles will und nicht will

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      1. Sehr interessant, die Hügeljugend kleidet diese Suche und Rebellion in das Kleid der alten Religion und der Tradition. Die 68er in meiner Jugend benutzten dazu Marx. Eine Protestbewegung die sich auf Tradition beruft irritiert mich da eher.

        Aber eigentlich geht es in deinem Beitrag ja eher um eine karge Landschaft und Wüste in und von der die alten Juden jahrhundertelang lebten.
        Kennst Du die Theorie vom deutschen Botaniker Hüttermann?
        http://www.lovelybooks.de/autor/Aloys-H-H%C3%BCttermann/Am-Anfang-war-die-%C3%96kologie-234261232-w/
        Demnach enthalten Thora und Talmud sehr viel ökologisch und biologisches Wissen.
        Die alten Juden waren demnach die einzige Hochkultur, die es schaffte in einem kargen Land mit leicht zerstörbarer Ackerfruchtbarkeit, lange und mit hoher Bevölkerungsdichte zu überleben.
        Die alten Juden wären demnach Erfinder von Nachhaltigkeit und Ökologie.

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      2. Schoen, die Theorie kannte ich nicht! Ich bin mir sicher, es gab in dieser Hinsicht viele Hochkulturen, aber die Juden waren sicherlich eine davon.

        Was die Huegeljungs angeht, so idt da schon sehr viel Religion und Ueberzeugung von Anfang an als Motivation drin, aber es sind eben Jugendliche, die sich in dieser rebellischen Organisation wiederfinden und dies betreiben, und sie schliessen sich zusammen mit der Begruendung, „das Establishment“ koenne und wolle nichts ausrichten, „also machen wir es“. Es ist eine Art politisch-anarchistischer Kampf, aber von Jugendlichen gefuehrt, die ohne die benannten problematischen Elemente sich dort gar nicht wiederfinden wuerden. Die sich ihnen stellende Gegenwehr ist mehr oder weniger die anarchistische Linke bei uns,die extremen „Peacenicks“, die mit Keffiyas um die Strassen laufen und Israel boykottieren wollen, aber das ist nur meine Einschaetzung, da werden mir in Israel viele widersprechen.

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