Die Siedlerdeutschen, Annonce

Liebe Leser.

Wie wir alle mittlerweile schon wissen müssten – irgendwo im wilden Westjordanland, hinter allen grünen Grenzen, liegen  geheimnisvolle und gefährliche Betriebe. Sie nennen sich die Siedler-Fabriken. Und diese gemeingefährlichen Siedler-Fabriken produzieren  lauter illegale Güter, welche eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellen. Etwa wie die ebenso geheimnisvollen Atomanlagen des Iran, nur noch furchteinflößender.

Diese illegalen Güter sind die eigentliche Waffe der Zionisten, die hinter der Weltverschwörung stecken und Welt in ihre Gewalt bringen wollen – wie die Juden von damals, aber das darf man ja nicht sagen. Auf der Abschussliste der Fabrikbetreiber stehen ganz oben die Palästinenser, die Ureinwohner des Heiligen Landes Palästina, welche dort schon zehntausend Jahre lang friedlich zu leben versuchen, aber von den Zionisten und den Siedler-Fabriken brutal unterdrückt werden.

Quelle: A voice from palestine
Quelle: A voice from palestine

Was macht aber eine Siedler-Fabrik? Sie produziert Güter und bringt sie unter die Kontrolle der Siedler. Was dem ganz normalen Alltagsmenschen als ganz normales Alltagsgut erscheint, ist in Wirklichkeit made by Siedler!

Zum Beispiel: Das Siedlerauto, der Siedlerbus, die Siedlerstraßen, die Siedlerhäuser, die Siedlerbücher und die Siedlerparteien, die von Siedlerführern (schon der Klang des Wortes lässt Gänsehaut aufkommen!) geleitet werden. Es gibt heutzutage auch Siedlerprodukte wie Siedlerobst, Siedlergemüse und den Siedlerwein. Zum Glück sind die Freiheitskämpfer der Europäischen Union den Plänen der Fabrik auf die Schliche gekommen, und konnten den Siedlerwein und das Siedlergemüse ausfindig machen und kennzeichnen.

(Es gibt sogar einen Siedler-Verlag – aber der befindet sich in Deutschland und verlegt – oh Wunder! – keine Siedlerbücher etwa, sondern Bücher wie „Es war einmal ein Palästina“ des israelischen Historikers Tom Segev – linksgerichtet, aber empfehlenswert. Na, wenigstens wurde dieser noch von den Zionisten verschont…)

Aber auch ganz normal wirkende Menschen können von der Marke

Quelle: salem-news.com
Quelle: salem-news.com

in Besitz genommen worden sein. So gibt es eine große Anzahl von Siedlerkindern, Siedlerjugendlichen und Siedlerpaaren oder auch Siedlereltern – alle zusammen heißen sie Siedlerfamilien. Die Mütter der Familien, die Siedlerfrauen, sind wie ihre Männer und die Siedlerführer alle im Schießen geübt. Habt ihr das schon gewusst?

Jetzt haben wir also schon viel von Siedlerjuden gehört. Die mit der Fabrik und der Weltverschwörung. Aber hättet ihr gedacht, dass die fanatische und angsteinflößende Siedlerbewegung auch bei anderen Völkern und Staaten Gefallen findet?

Es gibt sie alle – Siedleramerikaner, Siedlerinder, Siedlerrussen, Siedlerperuaner, Siedleräthiopier, Siedlerjemeniten, Siedlermarokkaner und sogar Siedlersyrer.

Und jetzt kommen wir zum Hauptpunkt – es gibt auch SIEDLERDEUTSCHE!

Ja! Es gibt sie! Und sie leben mitten unter uns! Sie leben in ihren Siedlerhäusern mit ihren Siedlerkindern, trinken Siedlerwein und machen Likes unter die Facebook-Posts von Siedlerführern.

Aufgenommen beim Einkaufen in einem Siedlersupermarkt
Aufgenommen beim Einkaufen in einem Siedlersupermarkt

Einer von ihnen ist er. Er heißt Netanel von Bocksberg, kommt aus Bonn und hat sich schon vor Jahrzehnten mit den Siedlern verbündet.

In einer der nächsten Einträge des vorliegenden Siedlerblogs wird er uns seine Geschichte erzählen. Exklusiv aus dem wilden Westjordanland hinter den grünen Grenzen, der Welt der Siedlerfrauen und des Siedlerweins.

Quelle: salem-news.com
Quelle: salem-news.com

 

10 Kommentare zu „Die Siedlerdeutschen, Annonce“

  1. Chaya,

    Da habe ich ein paar Fragen.

    Wie schaut das israelische Waffengesetz aus? Woher kommen solche grosskalibrige Waffen und Munition? Welches Geld hat das bezahlt? Wofür brauchen sie das? Was sagen bei Euch die Behörden?

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    1. Lieber Roberto,

      das israelische Waffengesetz ist relativ strikt, allerdings gibt es verschiedene Gruppen, welche einfacher eine Erlaubnis zum Waffenbesitz erhalten als andere, und das orientiert sich am israelischen Waffenverstaendnis. Beispielsweise haben Armeeangehoerige, Angestellte im Sicherheitsmilieu (Ueberwachung usw), Einwohner bestimmter Gegenden usw das Recht, einen Waffenschein zu machen. Das muss auch begruendet werden, wird streng geprueft, es gibt Bestimmungen, die man erfuellen muss, und auch strikte Regelungen fuer Waffenbesitz und -nutzung nach der Erlaubnis, und sehr viele Pruefungen zwischendurch. Waffenschein kann man leichter verlieren als erhalten.
      Dass Israel als Staat ueber ein grosses Waffenarsenal verfuegt, muesste selbstverstaendlich sein – hat es doch eine sehr aktive Armee zu versorgen. Woher die Waffen kommen, so weit weiss ich nicht Bescheid. Ich nehme an, es gibt bestimmte Regelungen fuer Waffenbeschaffung.

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  2. „Es gibt heutzutage auch Siedlerprodukte wie Siedlerobst, Siedlergemüse … “

    Vielen Dank, liebe Chaya, dass Sie den schrecklichsten Menschheitsfeinden die scheinbar gesunde Fratze herunter reißen – dem mit GENEN und ATOMEN geradezu vollgestopften Obst und Gemüse.
    Wie entsetzlich dagegen erst Siedlerobst und Siedlergemüse sein müssen, übersteigt indessen meine Vorstellungskraft.

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    1. Wer pflückt eigentlich das Obst und Gemüse? Wer arbeitet auf den Siedlerplantagen und in den -fabriken?

      Einziger Trost: Auch in Deutschland sind sich die Deutschen zu Schade zum Malochen (und nicht nur da). Das überlässt man anderen…. Neuerdings gibt es eine neue „Arbeiterfront“ aka Flüchtlinge… Die Wirtschaft braucht Arbeitskräfte für Aufgaben, die ein Deutscher nicht bereit ist für 8,50€/ Std. zu tun. Brave new world… Ironie aus

      S. B.-H.

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      1. Auf den meisten Plantagen und Betrieben in ganz Israel (und nicht speziell in Judaea und Samarua) arbeiten sehr viele Fremdarbeiter aus Asien und auch pal.Araber. Mit ihnen arbeiten auch juedische Israelis, aber meist ist der pal.arabische Anteil groesser. Daher wuerden bei einer Ueberfuehrung oder Schliessung der Betriebe vor allem diese die Arbeit verlieren, und das ist eins der Argumente gegen Boykott seitens sog. Propalaestinensischer Orga isationen.

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      2. Q.e.d. Ich hab’s ironisch hingeschrieben. Für irgendwas sind also auch die Araber gut. Gleiches gilt für ehemalige Gastarbeiter und neuerdings eben auch zu integrierende Neuankömmlinge aka Flüchtlinge. Die Wirtschaft braucht auch in Europa billige Arbeitskräfte, um am Weltmarkt bestehen zu können. So ist das nun mal in einer globalisierten Wirtschaft. Siedlerprodukte sind demnach auch Produkte von Arabern.
        Dieses ganze BDS-Gedöns ist völliger Käse. Da macht nicht mal der Hardcore-Israelkritiker N. Finkelstein mit. Wann kommt endlich der Westbank-Anschluss???? 🙂

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  3. es gibt auch siedlerSCHWEIZER und siedlerOESTERREICHER.
    zweiteres sind eher rahr. aber hier in meinem yishuv (neriah) haben wir eine ziemlich hohe deutschsprachigen rate.

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