Mit diesem ersten Beitrag möchte ich hiermit ein öffentliches Frage- und Antwort-Programm im Rahmen dieses Blogs starten, bei welchem ausführliche Fragen zum Blog öffentlich gemacht und die Antworten für alle ersichtlich offen gepostet werden. Private Nachrichten, an mich abgeschickt, werden hier ohne Namen veröffentlicht, Kommentare unter Blogeinträgen, sofern relevant für das neue Programm, mit Namen versehen. Man kann mich auch ausdrücklich darum bitten, bestimmte Fragen nicht zu veröffentlichen.
Da viele Fragen und Antworten für eine große Anzahl meiner Leser relevant sein können, sehe ich es als notwendig an, diese der Öffentlichkeit einfacher zugänglich zu machen. Here we go.
Lieber Michael,
vielen Dank für Ihre Kommentare und Fragen. Ich will in den folgenden Antworten zu Ihren Bemerkungen mehr auf diese eingehen- Meine Antworten vermerke ich innerhalb des Textlaufes, damit man direkt den Kommentar und meine Antwort dazu sieht. Die Fragen udn Antworten habe ich nach Themengebieten strukturiert.
Thema: Jüdischer Anspruch
„Für Chaya ist es ganz natürlich sich auf erobertem Boden niederzulassen. Es ist Gott-gegebenes Land.(?)“
>> Die Niederlassung auf dem besagten „eroberten Boden“, nämlich in den Gebieten von Judäa und Samaria nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967, erfolgte vor allem durch die Tatsache, dass Israel diesen herrscherlosen Boden, welcher bis dato zu keinem Staat rechtens gehörte, von den Jordaniern im Krieg erobert hatte, welche diesen Boden ihrerseits 1948 im Krieg gegen Israel erobert hatten. Generell stehen von einem Land im Krieg eroberte Gebiete, insbesondere, wenn es sich um einen Verteidigungskrieg gegen das besagte Land handelt, ganz regulär zur Besiedung frei. Gott muss dabei gar nicht herangezogen werden.
„Chayas Beitrag ist frisch, frech, intelligent und Ausdruck einer überzeugten Siedlerin, die weiss, dass sie sich auf den militärischen Schutz einer Besatzungsmacht verlassen kann.“
>>Als Staatsbürgerin und Einwohnerin Israels verlasse ich mich darauf, dass die Rechtsorgane meines Staates mich schützen werden. Das hat nichts mit der „Besatzungsmacht“ zu tun. Als Aktivistin der Siedlerbewegung weiß ich nur zu gut, dass man sich in Sachen Besiedlung sehr häufig überhaupt nicht darauf verlassen kann, dass man nicht geräumt und der eigene Besitz nicht zerstört wird, sobald die eigenen Gerichtshöfe, die Militärverwaltung etwas dagegen haben – sei es begründet oder weniger begründet. Nach der Entscheidung Ariel Sharons in 2005 konnten sich die Juden in Gaza/Gusch Katif leider auf gar nichts mehr verlassen, und wurden teilweise brutal aus ihren Wohnorten vertrieben.
Thema: Landraub
„Für Chaya aus Köln (!) ist es ein Recht, sich da in Palästina -sprich Westjordanland- niederzulassen, wo es ihr gerade gefällt. Es ist Land von Gott gegeben und über Widerstand der Bevölkerung, denen das Land gehört, muss man sich nur lange genug hinwegsetzen, bis der Widerstand verschwunden ist. „
>> Viele Unwahrheiten in einem kurzen Absatz. Fangen wir von vorne an: „Palästina“ – ehemal.britisches Mandatsgebiet, beinhaltete bis 1948 das heutige Jordanien, Teile Syriens, Libanons, Ägyptens und das Gebiet zwischen dem Jordanfluss und dem Mittelmeer. Seit 1948 existiert „Palästina“ als solches nicht mehr.
>>“Wo es ihr gerade gefällt“ – falsch. Das Land wurde seitens der israel.Militärverwaltung in Zonen aufgeteilt. Zonen A stehen unter kompletter palästinensischer Verwaltung, und in Zone A und B dürfen keine Juden leben. Zonen A dürfen sie nicht einmal betreten. Innerhalb der Zonen C gibt es Privatgrundstücke, da dürfen sich Juden nicht niederlassen und nicht bauen, und sie werden, sollten sie es tun, vertrieben.
>> Dass die jüdische Geschichte mit diesem Land hinreichend verbunden ist, wurde bisher durch jeden noch so kleinen archäologischen Befund bewiesen. Es ist also nicht nur „gegeben“, es ist auch nachweislich von Juden bewohnt gewesen, weit bevor Vertreter des arabischen Volkes dieses Land betreten haben.
>>“Widerstand der Bevölkerung, denen das Land gehört“ – wem gehört das Land? Welches Land? Und welcher Bevölkerung? Großangelegte und unwahre Behauptung. Es gibt kein „den Palästinensern gehörendes Land“, es gibt Privatgrundstücke, siehe oben. Alles Andere ist Mär und Propaganda.
„Das Volk des Buches lässt sich vom Buche leiten, während andere Abkommen und Regeln, die versuchen das internationale Miteinander zu ermöglichen, ignoriert und unterlaufen werden.“
>> Da müssten Sie genauer werden. Meines Wissens lässt sich die momentane israelische Regierung vom israelischen Gesetz leiten, und nicht, wie Sie andeuten wollen, von der Bibel, ansonsten hätten wir einen ganz anderen Staat vor uns.
Thema: Flüchtlinge, Rückkehrrecht
„Welche Rechte haben die Menschen, die dort Jahrhunderte gelebt haben und nicht mehr in ihrer Heimat leben dürfen, da sie vertrieben wurden, geflohen sind und nicht mehr zurück können?“
>> Mich stört eindeutig die Bemerkung „Jahrhunderte“. Ich würde gerne einen Nachweis erbracht sehen, auf wen genau Sie sich beziehen, wenn Sie von „Jahrhunderten“ reden, die die (nichtjüdischen) Menschen, die Sie heute als Palästinenser wahrnehmen, in diesem Landstrich verbracht haben. Nein, ich bezweifele nicht, dass es gewisse Familien gegeben hat und gibt, die eine lange Ahnenreihe in dieser Region vorweisen können. Das können sehr viele ehemalige (auch vertriebene) jüdische Bewohner von Hevron, Tzfat, Tiberias/Tveria, Jerusalem, Pki’in ebenso, und das sogar in einer größeren Anzahl. Die heutigen palästinensischen Araber, wenn man sich ihre Nachnahmen anschaut, oder auch Biografien, stammen zu einem großen Teil aus den umliegenden Ländern – Ägypten, Syrien, Libanon, Tunesien, Irak etc. Erst die letzten Generationen landeten im Osmanischen Reich. Ebenso fanden unter der osmanischen und auch der britischen Herrschaft Austausche, Wanderungen, Zuzug und Wegzug von Menschen statt. Somit sind die „Jahrhunderte“ hier eine nicht zutreffende Behauptung, um damit das Recht von „Palästinensern“ auf das Land zu begründen.
„Wenn die Siedlerin sich das Recht nimmt oder meint das Recht zu haben, auf palästinensischem Land sich wohnhaft machen zu können, dann haben palästinensische Araber im Libanon, Syrien, Jordan und anderen Ländern dann wohl das gleiche Recht auf Rückkehr in ihre ehemalige Heimat, sei es im jetzigen Israel, Gaza oder der West Bank. Gleiche Rechte muss es geben. Oder?!“
>>Wieso reden Sie von „palästinensischem Land“? Vor der britischen Mandatszeit gehörte das meiste Land, außer es lag brach, türkischen Effendis, welche auf ihrem Land lokale Bauern (Fellachen) beschäftigten. Viele dieser türkischen Effendis verkauften dieses Land an jüdische Unternehmer und Philantropen (Montefiore, Rothschild, Holzmann, andere), auf diesen wurden dann jüdische Siedlungen gegründet und später der jüdische Staat. Mit den Gebieten von Judäa und Samaria, welche die Juden nicht geschafft hatten, vor der jordanischen Besetzung 1949 zu retten, war es nicht anders. Heutzutage liefen und laufen viele Prozesse, bei denen private Ansprüche auf bestimmte Grundstücke festgestellt werden sollen. Haben Sie von Abrissen und Räumungen von jüdischen Orten in J&S gehört? Diese werden vom israelischen Gerichtshof (!) angeordnet, wenn Ansprüche von Palästinensern bez.eines bestimmten Grundstückes nachgewiesen werden können – und des Öfteren auch, wenn das bestimmte Grundstück, auf welchem gebaut worden ist, nur unter Verdacht liegt, jemandem zu gehören, noch bevor es überhaupt beansprucht oder nachgewiesen werden konnte. Nach der Eroberung in 1967 wurde im Laufe der Jahre die besetzte Zone in verschiedene Gebiete unterteilt, in welchen die einen bauen dürfen und die anderen nicht, und vice versa. Dort wird dann festgelegt, wer baut, und wo „palästinensisches“ Land ist und wo „jüdisches“. Wissen Sie beispielsweise, dass die Siedlung Efrat in ihrer Mitte und an ihren Rändern mehrere Plantagen hat, welche ganz offiziell palästinensischen Bauern gehören, welche dorthin regulär kommen und ihre Felder bestellen können? Dasselbe gilt bsp.auch für Alon Shevut. Die Siedlungen werden von diesen Plantagen zerklüftet, und die Bestellung der Felder ist durchaus ein Garant für Sorge seitens der jüdischen Bewohner, aber die Plantagen werden nicht angerührt, und man hat sich an vielen solchen Orten auf Nachbarschaftsverhältnisse geeinigt, von welchen beide Seiten profitieren können.
>>Was das Rückkehrrecht betrifft – so muss ich widersprechen. Nirgendwo war von „gleichen Rechten für alle“ die Rede. Die Flüchtlinge, vor allem im Zuge der zwei Kriege von 1948 und 1967 entstanden, sind Ergebnis von Auseinandersetzungen mit bestimmten Ländern, beides Verteidigungskriege, bei welchen Israel die Oberhand behalten hatte (bedingt in 1948, absolut in 1967). Israel hat gesiegt, und hat die Gebiete von einer Macht in eine andere Macht übergehen lassen. Das Ergebnis von einem solchen Krieg ist die Flucht oder Vertreibung der Einwohner, welche sich zur feindlichen Seite zählen. Diejenigen, die sich bereit erklärten, zu bleiben, die nicht vertrieben wurden usw.usf., leben heutzutage im israelischen Kernland bzw. in J&S. Ihre Nachkommen und sie bilden in Israel die 20% der arabischen Minderheit, und in J&S die palästinensische Bevölkerung. Alle anderen sind die Ergebnisse der Kriege, und ich wüsste nicht, unter welchem Recht sie darauf pochen können, zurück zu kommen. Das Gebiet ist nunmal unter der Kontrolle von anderen Leuten, es existiert dort ein Staat. Die Realität hat sich geändert. Das nennt man Geschichte.
„Man muss annehmen, wenn jüdische Siedler ein Recht auf Rückkehr zu ihren ‘Ursprüngen’ haben, die sie nur aus dem BUCH ableiten, dann müssen Palästinenser tausend Mal mehr das Recht haben in ihre zeitlich viel näher liegende Heimat wieder zurückkehren zu dürfen. Oder? Gleiches Recht für alle. Ist aber nicht so. Warum regt sich niemand darüber auf?“
>>Die Tatsache, dass Sie darüber schreiben, dass dieser Blog existiert, und dass in den internationalen Medien keine Woche und manchmal kein Tag vergeht, ohne dass die internationale Gemeinschaft das vermaledeite Siedlungsthema anspricht, beweist hinreichend, dass sich darüber sehr viele „aufregen“ – mehr als genug. Das Recht von Juden auf das Land leitet sich nicht aus dem „BUCH“ ab, sondern ist ebenso begründet auf der Archäologie, auf der Geschichtsschreibung, auf der kontinuierlichen jüdischen Anwesenheit in diesem Land seit ca. 3000 Jahren – und, ja, auf „dem Buch“. Warum die Araber, von welchen eine große Zahl Anfang des 20.Jahrhunderts aus politischen und wirtschaftlichen Gründen in diesen Landstrich gezogen ist, Ihrer Meinung nach „tausend Mal mehr das Recht haben“, zurückzukehren, wird mir nicht ersichtlich. Nach Kriegen und Eroberungen gilt nicht das „gleiche Recht für alle“, insbesondere, wenn die Betroffenen und ihre Anführer diese Kriege angezettelt haben. Siehe oben.
„Hunderttausende Palästinenser leben in Flüchtlingslagern in Palästina, Jordanien, Syrien und im Libanon. Wer aus Köln kommt und Jude ist, hat also mehr Rechte als ein Palästinenser, der vertrieben wurde oder geflohen ist und gerne in sein Haus zurückkehren möchte, in dem er seit Jahrhunderten zu Hause war.
Chaya, bitte erkläre mir das.“
>>Nehmen wir die „Flüchtlinge“ in Jordanien, Syrien und Libanon. Entstanden durch die Kriege und Auseinandersetzungen von 1948 und 1967. Die Nachkommen wurden in den „Lagern“ geboren. Die Lager wurden nie aufgelöst, die Menschen in den Ländern von ihrer eigenen Gesellschaft (arabisch-muslimische Gesellschaft) nie integriert und nie rechtens behandelt. Weshalb? Weil man hoffte, bei jedem nächsten Krieg die Juden zu vertreiben, und dann wieder fröhlich zurückzukehren. Israel machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Die politischen Funktionäre hatten und haben weiterhin ein großes Interesse daran, die „Lager“ als solche am Leben zu halten, denn sie bekommen für diese Politik Unsummen von Geld. Flüchtlinge sind Geldquelle, also werden sie auch Generationen für Generationen als solche gehalten. „Flüchtlingslager“ in Judäa, Samaria und Gazastreifen können sich solche nicht nennen. Es sind ausgewachsene Städte, und die Bevölkerung ist dieselbe Bevölkerung wie in der Umgebung dieser „Lager“, und dass die Anführer der Palästinenser ihre eigenen Leute in Städten und Einrichtungen eingepfercht halten, diese nicht versorgen und sie dann unverschämt „Flüchtlingslager“ nennen – die eigene Bevölkerung in ihren eigenen verwalteten Gebieten – ist ihre eigene Schuld und hat nichts mit Israel zu tun.
>>Anstatt des britischen Mandatsgebiets und des Osmanischen Reiches steht heute auf dieser Stelle ein neuer Staat, Israel. Dieser hat bestimmte Rechte und Bedingungen, und eine davon ist, dass ein Jude und ein Nachfahre von Juden in diesen Staat kommen kann und leben kann. So sind die Gesetze, so ist die politische Realität on the ground, ob es gefällt oder nicht.
Thema: Militär, Gewalt
„Warum gefällt es Siedlern, palästinensische Bauern anzugreifen, ihre Olivenbäume zu vernichten, während die IDF nur darauf bedacht ist die Täter zu beschützen, nicht aber die Opfer (scheint ein beliebter Sport zu sein).“
>>Die Behauptung ist im Kern und in ihrer Darstellung unwahr. Der überwiegenden Mehrheit der jüdischen Bewohner von J&S „gefällt es nicht“, arabische Bauern anzugreifen, und sie tun es auch nicht. Wann immer solche Vorfälle der Armee gemeldet werden bzw. in den Nachrichten erscheinen, ist entweder von privaten Aktionen von einzelnen Jugendlichen die Rede, welche selten genug vorkommen und nicht von der Gemeinschaft unterstützt werden; oder aber es sind beidseitige Konflikte, bei welchen keine Seite der anderen schuldig bleibt. Die einen vernichten Olivenbäume, die anderen werfen Molotovcocktails und Steine. Da frage sich einer, was gefährlicher ist.
>>Auch die Anschuldigungen gegen die IDF sind unwahr. Die Soldaten der IDF und des Grenzschutzes befinden sich im permanenten Konflikt mit den radikalen Elementen der Siedlerbewegung; sie verhaften die Täter, sie gehen gewalttätigen Aktionen nach, und dort, wo sie im Konflikt sind, bekommen sie es auch zu spüren. Ich kann ihnen auf zahlreiche Fälle hinweisen, bei welchen sich Extremisten bei der Armee gegen das Vorgehen gegen die „eigenen Leute“ gerächt haben – mit Angriff auf Armeebesitz, Sachbeschädigung und tätlichen Auseinandersetzungen. Es werden bestimmte Leute auch aus den Gebieten verbannt, für einen festgelegten Zeitraum – auch das kommt vor. Vielleicht kommt es Ihnen aber vor, dass die IDF „nur die Täter schützt“, weil Sie die jüdischen Siedler als „Täter“ (wovon auch immer, wohl wegen ihrer bloßen Anwesenheit) betrachten, willentlich oder unbewusst aber ignorieren, wenn tagtäglich Übergriffe auf Juden seitens der palästinensischen Araber vorkommen: Steinewürfe, Molotowcocktails etc.
Thema: Zusammenleben
„Meiner Meinung nach ist das Geschichtskapitel 1948 noch nicht abgearbeitet. Wäre es nicht gut zusammen mit den Palästinensern die Zeit vor und nach 1948 zu erklären und aus zwei Narrativen eine zu machen, die auch Grundlage für Frieden und friedliche Kooxistenz ist?“

>> Ich hoffe, dass eines Tages eine bestimmte Form von Koexistenz möglich sein wird; selbstverständlich, wenn man der Annahme folgt, dass weder die einen, noch die anderen so schnell nicht verschwinden werden. Das Geschichtskapitel reicht in diesem Fall allerdings viel früher als 1948. 1948 war lediglich der Ausdruck eines langen Reifungsprozesses und vieler regionaler und globaler Entwicklungen. Narrative sind generell keine Grundlagen für friedliche Koexistenz; aus verschiedenen Geschichtsbetrachtungen eine zu machen, ist nicht möglich und nicht wünschenswert, da man damit das persönliche Empfinden zugunsten politischer Kompromisse unterdrückt. Grundlage für Koexistenz sind gemeinsame Übereinkünfte, und die innere Bereitschaft einer Gesellschaft. Noch sind wir leider an diesem Punkt angekommen, beidseitig nicht. Allerdings dürfen Sie nicht ausblenden, dass seitens der Israelis – sowohl innerhalb der Gesellschaft, als auch auf der politischen Ebene, sehr viele, auch recht fantastische, Zugeständnisse und Angebote an die politische Führung der Palästinenser gemacht worden sind und nicht akzeptiert wurden. Das zeigt nur, dass es auf der anderen Seite keinen Partner gab und gibt, und wohl so schnell nicht geben wird.
„Soll die Besetzung der West Bank und die militärische Kontrolle Gazas ein permanenter Zustand sein?“
>>Was ein Siedler dazu sagen würde? Hoffentlich nicht! Die militärische Verwaltung von Judäa und Samaria (es gibt keine „Besetzung der Westbank“, das Gebiet gehört rechtlich niemandem, wird also auch nicht seitens irgendwem besetzt, sondern wurde erobert und wird verwaltet) und ihr unklarer Status Quo sowie die ständige Überwachung des Gazastreifens (es gibt keine „militärische Kontrolle Gazas, die IDF ist dort vollends abgezogen in 2005 und kontrolliert die Grenzen mit Israel) sind ein ermüdender und fruchtloser Zustand. Es müssen Lösungen gefunden werden. Auch innerhalb der Siedlerbewegung sind sich durchaus nicht alle einig, ob die komplette Eingliederung von J&S die beste Lösung ist, bzw. eine Wiedereroberung des Gazastreifens oder dergleichen mehr.
(Zum Thema der kompletten Eingliederung des Gazastreifens empfehle ich den Beitrag über Caroline Glicks Buch „The One State Solution“, hier.)
„Deine Behauptung, Checkpoints diskriminieren nicht gegen Palästinenser, sondern schützen Leben ist so richtig, wie ein Dieb nach ausgeführter Tat um seine Sicherheit fürchten muss.“
>>Also sind deiner Meinung nach wehrlose Zivilisten, welche in Israel in Cafes, Kinos und Schulen sitzen, in Bussen fahren, Züge nutzen, einkaufen gehen – Diebe und Verbrecher, bei denen es nur verständlich ist, dass sie „um ihre Sicherheit fürchten müssen“, wenn sie Gefahr laufen, hochgesprengt, erstochen, niedergemetzelt etc. zu werden? Damit negierst du defacto das Existenzrecht Israels, denn du siehst die wehrlose zivile Bevölkerung, welche die Checkpoints vor dem Eindringen und den Übergriffen von Terroristen schützen sollen, pauschal als „Diebe“ (Landdiebe?), welche ihre gerechte Strafe und Reaktion bekommen sollen, und durch Checkpoints davor geschützt werden.
Dann ist natürlich alles klar.
„Es ist sehr erfrischend dich anzuhören. Aber mit deinen Ansichten und Einsichten verstehe ich sehr gut, dass du mit dem Begriff ‘Frieden’ nichts anfangen kannst. Wer kolonisiert, den stören Begriffe wie Moral, friedliche Koexistenz, Frieden.“
>> Zum Ersten: Ich würde gerne wissen, was so erfrischend ist – aus reinem Interesse. Ich freue mich natürlich, etwas Neues zur Diskussion beigetragen zu haben. Das zum Einen.
>>Zum Zweiten: Fragen nach Moral, friedliche Koexistenz und Frieden dürfen Sie gerne an diejenigen wenden, die in ihrer öffentlichen Erklärung für den Tod von Juden kämpfen, die Juden mithilfe von Selbstmordattentätern bekämpfen, und die gegen sie beim Freitagsgebet hetzen. Nach einer gebührenden Antwort können wir dann im israelischen Kontext darüber weiterreden.
>>Und zum Dritten: Juden kolonisieren nicht in einem Gebiet namens Judäa. Kolonisiert ist, wer sich fremdes Land aneignet und die Urbevölkerung vertreibt, und eine fremde Macht auflegt. Juden in Judäa und im Land Israel – dessen Erwähnung in den drei Büchern vorkommt, welche für die Bevölkerung dieses Landstrichs eine zentrale Rolle spielen – sind nicht fremd. Sie leben in dem Land ihrer Vorfahren, und manche sogar schon in dem Land ihrer unmittelbaren Familienmitglieder. Die arabische Bevölkerung des Landstrichs zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer ist keine Urbevölkerung, sie wurde auch nicht gänzlich vertrieben und die Macht, die hier ausgeübt wird, ist nicht fremd, sondern erneuert, aber sie folgt nach einer langen Unterbrechung dem, was zuvor hier gewesen ist – vor den Briten, den Osmanen, den Mameluken, den Kreuzfahrern und den Eroberern Mohammeds, den Römern, den Griechen, den Persern, den Assyrern, den Ägyptern….habe ich wen vergessen? Ach ja, die Kna’aniter. Diese könnten als Einzige einige Einwände hier erheben – aber die existieren nicht mehr. So ein Pech aber auch!
Liebe Chaya,
( Ich habe gerade einige der Kommentatoren gelesen. Es ist unglaublich wie schnell man als lupenreiner Antisemit bechuldigt wird. Aber so funktioniert rechtes Denken, Man macht es sich bequem und behauptet einfach Israel soll vernichtet werden. Ziemlich platt!)
Vielen Dank für deinen Versuch einer Antwort auf meinen Kommentar. Ich bin kein Historiker, sondern ein Wanderer, der einmal in Israel, im Westjordanland und in Gaza vorbeigekommen ist und irgendwie den Eindruck gewonnen hat, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Auf Grund der furchtbaren Geschichte ist die Suche nach einem Staat für Juden verständlich, aber mir wurde erst spät klar, dass die Palästinenser dadurch ein ähnliches rechtloses Schicksal erlitten haben, wie es auch den Juden widerfahren ist. Ich glaubte einmal, dass sich beide Volksgruppen darin üben könnten miteinander zu leben und zu arbeiten. Aber die politische Realität ist bestimmt von ausgeübter Macht,- politischer und militärischer Macht-, die im Dienste biblischer Grenzen als Grenzen eines jüdischen Staates zu stehen hat. Und innerhalb dieser Machtverhältnisse bewegen sich Siedlerbewegung und ein Staat, der bewusst die Ursachen des Konfliktes verleugnet.
Es hat wenig Sinn zu allen Antworten Stellung zu nehmen. Bei näherem Hinsehen sind es die üblichen Standpunkte und Haltungen die da wiedergegeben werden, die koloniales Denken und Eroberungsdrang schön reden wollen und in denen kein Platz für zwei Bevölkerungsgruppen ist. Ich nehme an, man kann es wagen zu behaupten, dass einem Volk, das hunderte von Jahren (ja!) Palästina bewohnt hat, ohne dessen Einwilligung und zum größten Teil mit Gewalt Land und Besitz genommen wurde. Ich würde meinen, es gibt genug Quellen, die eine solche Behauptung bekräftigen können. Warum werden Historiker als Verräter angesehen, wenn sie zu solchen Schlüssen kommen?
Palästina war nie herrscherloses Land wie du unterstellst. Trotz Mameluken, Osmanen und Briten hat ein Volk da wo es ansässig ist ein Recht auf Selbstbestimmung. Man übersieht gerne, dass die Teilung Palästinas ohne die Teilnahme der Bewohner Palästinas durchgeführt wurde, was als Verletzung internationalen Rechtes anzusehen ist. Es ist auch eine Verletzung internationalen Rechts, erobertes Gebiet zu besiedeln und privates Recht auf Eigenbesitz zu ignorieren. Die Palästinenser machten 1948 etwa 70-80% der Gesamtbevölkerung aus. Es waren aber die 30% Juden, die zu diesem Zeitpunkt legal nur über 6% des Landes verfügten, die über die Hälfte des Landes zugesprochen bekamen. Dagegen haben sich ja verständlicherweise auch die Palästinenser gewehrt und da hätte man weiter reden sollen. Dass Palästina nach 1948 nicht mehr existieren sollte, ist die grobe Verneinung auf das Recht auf Selbstbestimmung. Um 1880 befanden sich nur sehr wenige Juden in Palästina und diese hatten selbstverständlich die gleichen Rechte dort zu leben wie die arabische Bevölkerung. Soweit ich informiert bin, lebten die wenigen Juden und Araber zu dieser Zeit auch problemlos zusammen. Weder Geschichte, Archäologie oder die nicht existierende kontinuierliche Anwesenheit von Juden berechtigt die Verdrängung, Vertreibung der Palästinenser.
Es wird berichtet, dass schon vor Beginn der Teilung Palästinas, vor dem Abzug der Briten und vor der Staatsgründung Israels hunderttausende Palästinenser vertrieben und mehrere Massaker verübt wurden. Damit will ich nur das Gegenargument bringen, die Araber hätten angegriffen und die Juden mussten sich verteidigen. Das gleiche gilt für 1967. Das müsste ja überprüfbar sein um eventuelle Propagandaanschuldigungen zu neutralisieren.
UN-Resolutionen werden bewusst und im Einklang mit den Rechts-und Regierungsorganen deines Staates ignoriert. Man beruft sich gerne auf die Teilungsresolution, während die UNO schon 1948 das Recht auf Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge bestätigte und forderte. Das wurde auch von Israel als Voraussetzung für den UNO-Beitritt angenommen, aber nach der Aufnahme in die UNO wieder auf typische Art links liegen gelassen.
Hiermit will ich nur andeuten, es gibt eine andere Narrative als die Version des offiziellen Israels oder der aus Köln oder Brooklyn kommenden Siedler. Wer die Ursachen des Konfliktes nicht sehen will oder sie bewusst verdrehen will, der kann sich nicht über die Reaktionen einer Bevölkerung wundern, die sich unterdrückt fühlt, rechtlos ist und über die eine militärischer Macht Kontrolle ausübt, und im ûbrigen schaltet und waltet, wie es ihr gerade passt. Wie lange will man einem Volk noch das Selbstbestimmungsrecht vorenthalten? Wir leben immerhin in einer Zeit, wo man Kolonien abgeschafft hat.
Noch eine letzte Bemerkung. Für dich diskriminieren Checkpoints nicht gegen Palästinenser, sondern schützen Leben, was ich damit beantwortet habe, dass ein Dieb nach ausgeführter Tat um seine Sicherheit besorgt sein muss. Hier beziehe ich mich auf die gewaltsame Vertreibung der Palästinenser, auf die Ursache des Konfliktes (siehe oben), die für dich mit dem Eingreifen der arabischen Staaten nach der ‘Unabhängigkeit‘ begründet ist, während man die zu Grunde liegenden vorherigen Geschehnisse und damit die eigentlichen Ursachen des Konfliktes und einen wichtigen Teil der israelischen Geschichte bewusst unterdrückt. Es sollte offenkundig sein, dass man Sicherheit nicht durch Unterdrückung und dauernde Demütigung eines Volkes erreicht. Wer in Frieden leben will, der sollte Recht und Unrecht erkennen und Aussöhnung anstreben (gilt für alle Seiten). Gleiches Recht für alle ist ein Menschenrecht und wird durch Kriege und Eroberungen niemals außer Kraft gesetzt. Ein Theatermacher (Parkhomovosky in seinem Stück „1948“) formulierte das so: „ Der Zionismus hat die arabische Kultur ausgelöscht. Aber wir (Israelis) wollen nicht, oder können nicht mit dieser ursprünglichen Sünde umgehen, die unser Verhalten diktiert und unsere Existenz und das Management des Konfliktes bis zu diesem Tage definiert“.
In diesem Sinne
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Interessanter Weise wird jeder, der die Ansicht äußert, dass das von Juden besetzte Judäa ein den Juden Gott-gegebenes Land ist, als religiöser Fanatiker gebrandmarkt. Mich interessiert dabei welche Instanz bspw. den Spaniern das Recht verliehen hat Spanien zu bevölkern oder den Koreanern Korea oder den Letten Lettland usw. usf. Man muss nicht an Gott glauben aber ein objektives Recht für irgendein Volk irgendein Stück Land zu bevölkern, lässt sich nicht herleiten, zumal jedes Volk „sein“ Stück Land sicherlich irgendwann mit Gewalt erobert hat.
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Ich bin zwar nicht mit der israel. Siedlungspolitik einverstanden (egal, unter welcher Regierung), aber Chaya hat trotzdem Recht mit ihren Antworten.
Es gab NIE palästinensische Ureinwohner. Der Name „Palästina“ bezeichnet eine Region, mehr nicht.
Im brit. Mandatsgebiet Palästina wurden damals ALLE Einwohner „Palästinenser“ genannt – es gab jüdische Palästinenser und arabische Palästinenser. So steht es auch in den Dokumenten der damaligen Zeit, u.a. in den Geburtsurkunden.
Die heutige israelische „Jerusalem Post“ nannte sich damals „The Palestinian“.
Die arab. Palästinenser definierten sich als Araber, als Teil der arab. Nation.
Eine eigene palästinensische nationale Identität entstand dann erst als direkte Folge des Sechstagekriegs 1967.
Die meisten Araber sind damals zu 75 Prozent selbst in die Region Palästina eingewandert, genauso wie die meisten Juden. Ende des 19. Jahrhunderts lebten circa 20.000 Juden in der Region. Bis 1914 stieg die Zahl der jüdischen Einwanderer auf etwa 85.000 Menschen.
Die heutigen Palästinenser sind Nachkommen der ägypt., sudanes., syrischen und libanes. Wanderarbeiter – sie alle siedelten sich zwischen 1830 und 1945 in der Region an.
Und – es wurde kein Land „erobert“ oder jemandem „geraubt“ oder „gestohlen“. Der ominöse „Landraub“ ist eine plumpe Lüge, die inzwischen leider von vielen nachgeplappert wird.
Das zum Verkauf anstehende Land wurde ganz legal erworben, denn Juden konnten nur auf legal erworbenem Land siedeln. Die meisten osteurop. jüdischen Einwanderer waren arm. Das Land, das zum Verkauf angeboten wurde, musste also mühsam Stück für Stück gekauft werden.
Die Juden erhielten auch weder von den Türken (Osmanisches Reich) noch später von den Briten Unterstützung und Hilfe. Im Gegenteil – die Briten schränkten die Einwanderung der Juden massiv ein, während sie die Einwanderung von Arabern unterstützte.
Damals gab es bereits (auf islamischer Basis) Pogrome und Massaker an eingewanderten Juden, die auf ihrem Land lebten oder dort bereits seit Jahrhunderten lebten.
Der Schlachtruf arab. Palästinenser und Araber von damals hieß: „Die Juden sind unsere Hunde!“
Zwei Links mit unzähligen präzise und hervorragend recherchierten, konkret angegebenen, historisch verbürgten Quellen:
http://old.dig-muenchen.de/index-9.html
http://old.dig-muenchen.de/index-10.html
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Vielen Dank fuer deinen Beitrag, Naomi, sehr relevant, danke!
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@Naomi: apropos Nachplappern… Landraub,…,Kolonisierung enes Landes…. Ureinwohner, etc
Erst einmal wundert es mich mit welcher Gleichgültigkeit und Kälte man sich gegenüber dem Schicksal eines Volkes verhält. Bilder können unendliches Leid beschreiben. Das gilt für Bilder die die Grauen des Holocausts wiedergeben, aber es gilt auch für die Flüchtlingtrecks der Palästinenser aus ihren Dörfern und Städten 1947/48 und wieder 1967. Die Ausdrücke der verarmten und verängstigten Menschen, die da in einem langen Zug ins Nirgendwo auf dem Weg sind, Alte, Junge, kleine Kinder, barfuss und mit Tränen in den Augen. Es macht keinen Eindruck? Wenn es keine Palästinenser gab, was waren das für 750.000 Flüchtlinge, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden?? Was waren das für 400-500 palästijnensiche Städte und Dörfer, die dem Erdboden gleichgemacht wurden oder durch jüdische Siedlungen ersetzt wurden?? Die gab es nicht?? Die zählen nicht? Menschen haben gleiche Rechte und Recht darauf beschützt zu werden. So einfach ist das.Tut es weh?
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Gut geantwortet, liebe Chaya! Da freut man sich schon auf weiter Fragen und Antworten. –
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Gerne stelle ich weitere Fragen. Mehrmals habe ich gehört, dass der israelische Staat die Siedlungen stark subventioniert.
Ich wüsste gerne, was das für Subventionen sind und wie viel Geld dafür ausgegeben wird. Sind die Subventionen volkswirtschaftlich gesehen sinnvoll oder ist das allein eine politische Entscheidung?
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Gerne stelle ich weitere Fragen. Sicher wird die Blogerstellerin Ihnen diese beantworten.
Ich kann Ihnen nur schreiben, dass ein Verlassen der „Siedlungen“ direkte, nur finanzielle Kosten von ca. 15,44 MIO ILS verursachen würden. Diesen Betrag dürfen Sie mit den mindestens vorhandenen 25000 betroffenen Haushalten unter Beachtung des damit steigenden Drucks auf die Haus- und Wohnkosten in Israel multiplizieren. Das sind einige Zahlen. Reine Zahlen sagen jedoch wenig aus. Es geht um Menschen, die in Judea und Samaria leben. In ihrer Heimat!
2005 zur Zeit der Aufgabe des Gaza-Gebietes:
Das darf sich nicht wiederholen. Nie wieder!
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Danke, die Fragen warden gesammelt und bei einer groesseren Anzahl von Fragen alle gemeinsam beantwortet. Danke!
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Der letzte Satz bringt es auf den Punkt!
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In der völkischen Logik dieses Michaels ist eine Jüdin, die jenes Rückkehrrecht, welches ihr der Staat Israel garantiert, nutzt, undenkbar, sind doch die Palästinenser die eigentlichen Besitzer des Landes, mit dem Boden schier verwachsen, verwurzelt – wider jede historische, archäologische,oder rechtliche Evidenz, aus der die Juden ihr Anrecht auf einen Staat ableiten können. Sie gelten ihm ohnehin nur als Kolonisatoren, denen nicht einmal passive Maßnahmen wie die Checkpoints zur Sicherung ihres Schutzes zu zustehen sind. Von den geschichtlichen Fakten und der völkerrechtlichen Grundlage des israelischen Anspruchs auf das Westjordanland hat er scheinbar keine Ahnung, stattdessen ist er umso überzeugter von seiner moralischen Überlegenheit, was seinen herablassenden und polemischen Ton erklärt, in dem er nicht nur die Autorin dumm von der Seite anmacht, sonder Israel als ganzes dämonisiert. Kein Wort vom arabischen/palästinensischen respektive muslimischen Antisemitismus, der den Konflikt erst auf den Weg brachte und bis heute einen friedlichen Ausgleich verhindert, weil die Palästinenser immer noch nach der Zerstörung Israels trachten und ihre Bevölkerung in diesem Sinne gegen die Juden aufhetzen. Stattdessen die altbewährte antisemitische Täter-Opfer-Umkehr, die eingedenk der brutalen und mörderischen Übergriffe, die „Siedler“ seit Jahren zu erleiden haben (man denke an die Ermordung der Familie Fogel oder die Opfer jener steinewerfenden Terroristen, die in deutschen Gazetten nicht einmal mehr Erwähnung finden, weil sie nicht ins Bild passen), eine reine Projektionsleistung ist – und sich im Märchen der organisierten und ungesühnten Gewalt von „Siedlern“ gegen stets unschuldige Araber widerspiegelt. Fehlt ja nur noch, das er seinen israelkritischen Anspruch aus der Geschichte Deutschlands ableitet und sich dem jüdischen Staat als Bewährungshelfer andient, der darauf achtet, das aus Gaza kein Lager, kein Vorhof zum Völkermord wird – gerade wir als Deutsche dürfen ja nicht wegschauen! Jedenfalls: ein lupenreiner Antisemit, in meinen Augen, dieser Michael.
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