Unabhängigkeitstag – Videos

Heute hat Israel seinen 69,Unabhängigkeitstag gefeiert – mit Festlichkeiten im ganzen Land, viel Musik, Reden, Feuerwerk, Tänze, Barbeque und Flaggen, Flaggen, Flaggen. „Flagge zeigen“ ist hier das ganze Jahr über in, aber am Unabhängigkeitstag insbesondere wird es rundum noch viel blau-weißer.

An diesem Unabhängigkeitstag war ich im Kibbutz Kfar Etzion; ich wollte an einer Wanderung auf den Spuren der jüdischen Hilfskonvois im Krieg 1948 teilnehmen, die von der Feldschule Kfar Etzion organisiert worden war. Ich kam leider zu spät zum Beginn und musste mich daraufhin mit einer lokalen Gemeinschaftsfeier und dem Festgebet in der Hauptsynagoge des Kibbutzes zufriedengeben – was allerdings sehr schön gewesen ist. Bei der Gemeinschaftsfeier waren Bewohner, Gäste und Kinder verschiedenen Alters anwesend; die Kinder hatten eine Tanzshow für die Zuschauer vorbereitet und führten diese zum tosenden Applaus auf. Anschließend gab es ein beeindruckendes Feuerwerk.

Kurzer Ausschnitt:

In der Hauptsynagoge versammelten sich hunderte von Leuten und ein Festgebet wurde ebenso mit Gesang und Tanz und sogar Musikinstrumenten durchgeführt. Die nationalreligiöse Gemeinschaft (vor allem sie) sieht den Unabhängigkeitstag und im Allgemeinen die Entstehung des Staates Israel als ein göttliches Zeichen für die Beendigung des 2000-jährigen jüdischen Exils aus dem Land Israel an. Israel wird dabei als „der erste Spross unserer Erlösung“ bezeichnet – so im offiziellen Gebet für den Staat Israel, das heute nicht nur von den Juden der nationalreligiösen Strömung, sondern auch sonst weltweit in hunderten von jüdischen Gemeinden gesagt wird (ich persönlich habe es in der jüdischen Gemeinde von Köln kennengelernt).

Kurzer Ausschnitt:

Anschließend ging ich zum Festessen, das ebenso die Feldschule Kfar Etzion veranstaltet hatte, und dem darauffolgenden Gesangsabend mit der bekannten israelischen Sängerin Shuli Natan, die das noch bekanntere Lied „Jerusalem aus Gold“ (Yerushalaim Shel Zahav), geschrieben in 1967 von Naomi Shemer, und weitere andere ihrer Lieder aufführte und wir mit ihr gemeinsam sangen. (Ein Video von Shuli Natan aus dem Jahr 1968 bei der Aufführung des Liedes in Frankreich.) Ein schöner Ausklang für diesen Abend, der uns nach einem zermürbenden Tag des Gedenkens der gefallenen Soldaten und Terroropfer erreichte.

Die israelische Realität erinnert insbesondere in der Zeit der drei Nationalfeiertage – dem Holocaust-Gedenktag, dem Gedenktag der Gefallenen und Terroropfer und dem direkt darauffolgenden Unabhängigkeitstag – an eine Achterbahn der Ereignisse und Gefühle, die auf einer wilden Fahrt durch die Geschichte hindurch den Menschen mit sich reisst, und ohne ihm eine Atempause zu gönnen, vom Tiefpunkt bis zum Höhepunkt schleudert und weiterrast. Trauer und Freude vermischen sich, wie schon immer in der jüdischen Geschichte, und alles zusammen ergibt eine komplizierte und aufwühlende, und doch faszinierende Wirklichkeit.

Karikatur von Shai Tcharka

 

6 Kommentare zu „Unabhängigkeitstag – Videos“

  1. Um mal den Yom Hashoah und den Yom Hazikaron in Relation zu bringen: Die Anzahl der Toten, die wir in 100 Jahren Konflikt mit den Arabern zu beklagen haben, ermordeten die Nazis vielmals an einem einzigen Tag.

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    1. Das ist schon richtig, Eliyah.

      Und den Mufti hat damals die deutsche Effizienz im Morden zwar im Herzen erreicht, aber in der Umsetzung blieb es dann „nur“ bei ein paar Gemetzeln, und bis heute geht es munter weiter, ein Messerschwinger hier, ein Fahrzeuganschlag dort, und mal eine Rakete, …, und mal wieder eine Touristin, die eben im Bus ums Leben kam.

      Die, die solches tun, (zumindest, wenn wir von „Terror“ reden) vor allem aber auch die, die solches befehlen, würden mit größtem Eifer die deutsche Effizienz umsetzen, wenn es ihnen möglich wäre.

      Einwände?

      ps/ ist „schon richtig“, Eliyah, genügt wohl nicht, Du hast wirklich auch recht, auf diese Relation gezielt hinzudeuten. Dennoch, es ändert nichts daran, daß der Hass auf Juden in allen Konsequenzen höchst real ist. Aber das brauche ich (hier) wirklich nicht betonen, steht ja oben drüber, wie ich das -in Relation auch- meine.

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    2. Hätten die Araber aber die Möglichkeit alle Juden zu töten würden die es machen. Nach dem Koran kommt erst das islamische Paradies wenn man alle Juden getötet hat.
      Leider ist dieser Antisemitismus auch nicht besser. MfG Emil

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  2. Find ich richtig gut, das Jahr 5777, 69.Jahr der Staatsgründung.
    69, ich finde, das sieht aus wie ein magen David, oder wie umjang (auf der koreanischen Fahne) auch. Sieht aus?, vielleicht denk ich mir nur, daß es „symbolisch“ so aussieht. Paßt. 😉

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