Blogprojekt abgeschlossen

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Besucherinnen und Besucher,

ich wünsche ein frohes und behütetes neues Jahr 2019!

Nach längerer Überlegungsphase habe ich beschlossen, das von mir im Dezember 2014 begonnene und bis heute selbstständig geführte Blogprojekt „Ich, die Siedlerin – eine jüdische Stimme aus Judäa“ zu beenden und den Blog zu schließen. Dieser Entscheidung gingen viele Gedankenschritte voraus, es ist durchaus keine leichte Entscheidung und sie setzt sich aus vielen Komponenten zusammen – gleichweise persönlicher, ideologischer und praktischer Natur. Nach mehreren  Versuchen in der Vergangenheit,  das Schreiben wieder aufleben zu lassen, erkenne ich, dass für mich die Zeit gekommen ist, mich neuen Dingen zu widmen und einen anderen Weg einzuschlagen.

 

Dieses Blogprojekt war für mich der treibende Motor auf einer besonderen kulturellen Reise gewesen, die ich vor mehr als 4 Jahren in Gush Etzion begonnen habe und die ich als eine der bedeutendsten und spannendsten Perioden meines (obschon noch relativ kurzen) Lebens ansehe. Im Blog habe ich meine Erfahrungen, Erkenntnisse und Reaktionen auf dieser Reise dokumentiert, um sowohl für euch, als auch für mich das festzuhalten, was ansonsten unter den Schichten der Zeit schnell begraben sein würde. Ich habe es mir ebenso zur Aufgabe gemacht, mehr Licht in das Leben von Menschen zu bringen, die mir nahe stehen, und deren Lebensalltag, ob man ihn verstehen mag oder nicht, einer medialen Verzerrung unterliegt, die Unrecht schafft, wo man es vermeiden kann.

Ich habe diesen Blog nach bestem Wissen und Gewissen –  politisch und finanziell unabhängig – geführt: Dann berichtet, wann immer es mir möglich war; versucht, so gut es mir die persönliche Subjektivität erlaubte, Klarheit und Ausgewogenheit in meine Berichte hinein zu bringen; ich habe sowohl auf die Licht- als auch auf die Schattenseiten des jüdischen Lebens in Judäa und Samaria aufmerksam gemacht und auch die Möglichkeiten und Hindernisse eines jüdisch-arabischen Zusammenlebens angesprochen, wann immer es relevant erschien. Ich stand und stehe unmissverständlich hinter dem historischen Recht von Juden, frei in Judäa und Samaria – dem Westjordanland – zu leben, Seite an Seite mit ihren arabischen Nachbarn, welche ebenso diesen Landstrich ihr Zuhause nennen, und wünsche mir (sowohl für das neue Jahr 2019, als auch darüber hinaus), dass die Verantwortlichen für die Millionen von menschlichen Leben in unserem Land eine gerechte und historisch und gesellschaftlich adäquate Lösung für unser Dasein finden, damit das Land und all seine Bewohner/-innen endlich zur Ruhe kommen können.

Das Beenden des Projekts bedeutet , dass ich keine weiteren Blogeinträge mehr veröffentlichen werde, ebenso werde ich auch nach einer bestimmten Pufferzeit die Kommentarfunktion schließen. Dasselbe betrifft auch die Facebook-Seite des Blogs, die ich deaktivieren werde . Meine E-Mailadresse wird beim Impressum weiterhin verfügbar sein und ich werde eure Nachrichten selbstverständlich weiterhin empfangen können, kann aber keine schnelle Antwortzeit garantieren.  Für Interviews, Führungen, Vorträge etc stehe ich weiterhin offen. 

Die Inhalte des Blogs werden bis auf Weiteres verfügbar bleiben (Unterseiten, Blogeinträge, Bilder). Ich plane ggf. einige der Inhalte der Unterseiten zu ordnen und zu vervollständigen, das werde ich dann als gesonderte Updates auf der Seite posten.

Seit dem ersten Beitrag  am 24.12.2014 und bis heute hat der Blog „Ich, die Siedlerin“ bei über 300 Einträgen über 242.000 Aufrufe hervorgebracht. Es hat viele Hochs und Tiefs erlebt; brisante Themen aufgearbeitet, viel mediale Aufmerksamkeit bekommen, dutzende Besucher in die Region gebracht, um sich das Geschehen vor Ort anzuschauen; durch das Projekt hatte ich das Glück, zahlreiche wunderbare Menschen kennen zu lernen, von denen ich heute viele zu meinen Freunden zählen darf.

Ich habe vor hunderten von Menschen in Israel, Deutschland und der Schweiz über mein Wissen, meine Erfahrungen und meine Auswertungen der Realität in Judäa und Samaria sprechen können; habe mit zahlreichen Reisebüros, mit namhaften Institutionen wie der Bundeszentrale für politische Bildung und mit Medien wie dem Bayerischen Rundfunk zusammengearbeitet und durfte an Kulturfestivals wie den ACHAVA-Kulturtagen in Erfurt teilnehmen. Neben solchen Persönlichkeiten wie Henryk Broder und Ulrich Sahm habe ich  Geistliche, WissenschaftlerInnen, PädagogInnen, JournalistInnen, UnternehmerInnen, ReiseleiterInnen und viele andere interessante Menschen aus verschiedensten Kreisen über die Zeit hinweg kennengelernt und mit ihnen viele Gespräche geführt und wertvolle Gedanken ausgetauscht. Und sind es doch gerade die Gedanken, die uns eine eigenständige Wahrnehmung unserer Welt ermöglichen und von den äußeren Filtern befreien, die die Umgebung uns aufzwingen will.

Ich bin unendlich dankbar an alle, die mich bei diesem Projekt begleitet, unterstützt und ermutigt haben; ich danke für die Mails, die Spenden, die Abonnements,die Einladungen, die Treffen und hoffe innigst, dass euch dieser Blog in guter Erinnerung bleiben wird.

Chaya Tal

 

22 Kommentare zu „Blogprojekt abgeschlossen“

  1. Schönen guten Morgen, Chaya!
    Ich möchte einfach mal DANKE sagen! Für dieses Blog und die Möglichkeit, durch Ihre Augen einen anderen Blick auf diese für mich ferne Welt zu werfen, als ihn mir die mainstream Medien bieten.

    Ihnen eine sorglose, kreative Zeit
    Bianka

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  2. Ich bedauere es ausdrücklich, daß Sie Ihr Projekt beenden. Wie schon ein Vorredner schrieb: Es gibt jetzt keine Stimme mehr aus Israel, die direkt in deutscher Sprache zu lesen ist. Das ist es aber nicht allein: Hochinteressant waren Ihre Berichte, die Vorgänge beschrieben und Hintergründe vermittelten, die sonst nicht zu lesen sind.
    Jetzt, zum Beginn des neuen Jahres, wünsche ich Ihnen persönlich Glück, Gesundheit und jede Menge Erfolg! Alles Gute für Ihr neues Vorhaben!
    Und wer weiß – vielleicht haben SIe ja doch Lust, ihren Blog hin und wieder zu füllen….

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    1. Lieber David, vielen herzlichen Dank, auch für das treue Lesen des Blogs, es freut mich, dass er Ihnen gefallen hat.
      Wie ich geschrieben habe, werde ich wahrscheinlich einige der „festen“ Inhalte (keine Blogbeiträge) vervollständigen, damit die Information erhalten und erreichbar bleibt.
      Alles Gute fürs neue Jahr!
      Chaya

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  3. Seeeeehr schaaaaade!

    Habe gerne von Dir gelernt und mit Dir gestritten.
    Wünsche Dir und allen Deinen Nachbarn Frieden.
    Dir Chaya ein langes Leben, und die Erfüllung vieler Deiner Träume.
    Gruß
    Nils

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  4. Liebe Chaya,
    in diesem Fall fällt es mir schwer den Spruch –
    „Sei nicht traurig darüber was Du nicht mehr hast,
    sondern freu Dich dessen was Du gehabt hast“ –
    innerlich zu bejaen.

    Ich hatte das Glück von Anfang an Deinen Blog zu lesen. (Lila hatte gerade aufgehört und Du warst eine wunderbare Fortsetzung.) Es werden immer weniger Blogs aus Israel, die ich als deutscher Einsprachler noch lesen kann. Auch Ruth aus Beersheba hat sich rar gemacht.
    Ich kann Dich aber verstehen. So ein Blog ist eine sehr zeitaufwändige Freizeitbeschäftigung und deshalb eigentlich nur für Rentner oder finanziell Unabhängige machbar.

    Für Deinen weiteren Lebensweg wünsche ich Dir alles Gute und viel Erfolg. Vielleicht begegne ich Dir ja mal irgendwo wieder. Das Zeug zur Journalistin als „Stimme aus Israel“ hättest Du, m.E. jedenfalls.

    Bleibe gesund, herzlich, Paul

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    1. Lieber Paul,
      hab vielen lieben Dank für all deine Kommentare, die Zuneigung und die Aufmerksamkeit, die du meinem Blog und mir gewidmet hast! Es war stets eine Bereicherung und eine Freude, von dir zu lesen! Vielen Dank auch für deine Wünsche und solltest du nach Israel kommen, bist du herzlich eingeladen, mich davor zu kontaktieren!
      Alles Liebe
      Chaya

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  5. Herzlichen Dank,liebe Chaya,Du hast mein Bild von „den Siedlern“ zurecht gerückt in sehr überzeugender Weise.Sehr gerne erinnere ich mich an Dich,als Du teilnahmst an einem Podiumgespräch mit U.Sahm u.a. In Erfurt,ich saß im Publikum. Was immer Du jetzt beginnst,ich wünsche Dir ganz viel Kraft,Mut,auch Gesundheit und freundliche Menschen um Dich.Bleib behütet und gesegnet!
    Elisabeth Zillmann

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  6. "Ich, die Siedlerin | Eine jüdische Stimme aus Judäa"
    Sehr schade, dass diese Stimme für immer verstummen wird!
    Ich musste weinen, liebe Chaya, als ich Deinen Entschluss gelesen
    habe! Du wirst mir sehr fehlen!
    Alles Liebe und Gute, auf Deinem weiteren Lebensweg!

    Gott schütze Dich!

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    1. Meine Liebe,
      habe vielen vielen Dank für dein treues Lesen und deine Freundschaft, auch du wirst mir fehlen, und ich würde mich freuen, wenn du nach Israel kommen und dich dann bei mir melden würdest! Auch ich werde nach Deutschland ab und zu fahren, vielleicht können wir ja in Kontakt bleiben. Ich bin keinesfalls „für immer verstummt“ 🙂
      Alles alles Liebe,Umarmungen und Grüße
      Chaya

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  7. Wie schade! Ihr Blog war immer so interessant zu lesen. Meinen Sie nicht, dass alle 3 Monate mal ein Kurzbeitrag möglich wäre? Sie sind eine wichtige und sehr informative Stimme. Bleiben Sie uns bitte erhalten.
    Mit Psalm 32 Vers 8 ein bewahrtes 2019 Mit besten Gruessen Ihres nördlichsten bloglesers Sylt liegt an der Grenze zu Daenemark Alexander Schick www Bibelausstellung.de
    Alexander Schick Friedrichstr. 39 25980 Westerland / Sylt
    Tel.++49 (0)172 / 214 68 35
    > Gesendet: Dienstag, 01. Januar 2019 um 04:00 Uhr

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  8. Es war schön, Sie eine Zeit lang begleiten zu können!
    Vielen Dank und alles Gute für Ihren künftigen Weg!

    Von meinem iPad gesendet

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