Ein paar Worte zu Israel und Trump

Zu meinem Beitrag über Donald Trump und die offiziellen Statements aus Judäa und Samaria habe ich schon Kommentare mit großer Kritik an den positiven Rückmeldungen bekommen. Werde bald spezifisch für diejenigen darauf antworten.
Eines aber möchte ich vorab vermerken: Israel als Land und Regierung denkt pragmatisch, nicht emotional, dasselbe gilt auch für die Redeführer in Judäa und Samaria. Es stellt im Allgemeinen die Interessen und Nöte seiner Bürger vor die Interessen oder Ansichten der Weltgemeinschaft, was auf eine gesunde Prioritätsverteilung hinweist. Durch die Regierungsführung und die harte Linie des vorherigen Präsidenten Barack Obama sah sich Israel missverstanden, verletzt und in die Ecke gedrückt, und daher ist es nur verständlich, das im Sinne der eigenen Interessen die israelische Regierung und auch ein großer Teil der Bevölkerung auf einen Wandel in den USA-Israel-Beziehungen und auch auf Veränderungen des Status Quo im israelisch-arabischen Konflikt wartet und hofft. 


Die Verantwortung für die eigene Führung hat zudem das jeweilige Wählervolk selbst, in diesem Fall die Mehrheit der Amerikaner, welche Donald Trump gewählt haben, und nicht etwa die israelische Regierung oder gar die israelische Bevölkerung und ihre Splittergruppen.
Meines Erachtens, und damit würde ich auch meinem Wissen nach aus dem Herzen vieler Israelis sprechen, sind persönliche Verfehlungen, böse Ausdrücke und selbst vulgäre Wahlkampagnen eines Präsidentschaftskandidaten weitaus weniger besorgniserregender als kriminelle Tätigkeiten eines solchen sowie Mitschuld an menschlichen Katastrophen – für welche Hillary Clinton an der Seite Barack Obamas als seine Staatssekretärin durchaus die Verantwortung mitträgt.

In Deutschland fehlt es momentan an ausgewogener und produktiver Berichterstattung, welche sich tatsächlich den Ansichten ihrer Konsumenten widmen könnte, ohne dabei ständig eigene Ideologien und Konzepte in deren Hälse zu stopfen. Es ist ärgerlich, es ist schädlich, und daher gibt es immer mehr Kritik daran. Die Hysterie um die US-Wahlen ist zudem kaum nachvollziehbar – denn im Gegensatz zu Israel ist Deutschland viel weniger von den USA abhängig. Aber offensichtlich sehen es die deutschen Bürger und vor allem die Medien anders. Wie ein Bekannter von mir neulich schrieb – „Die Wahlen in den USA sind vorbei, in den deutschen Medien wird tapfer weitergekämpft“. 

Moralische Überlegenheit kann jeder nach Belieben auf seine Art und Weise ausdrücken; es zeigt noch lange nicht auf die tatsächliche Überlegenheit und moralische Richtigkeit desjenigen, der sie äußert. Die Welt ist mannigfaltig und sie in schwarz und weiß zu pinseln ist erleichternd, aber im Endeffekt führt es zu Enttäuschungen – siehe die anhaltenden Verzweiflungs“anfälle“ von Clinton-Anhängern und

"Wir sehen uns in der Hölle, Trump, ANTI Faschist" Quelle: Ynet
„Wir sehen uns in der Hölle, Trump, ANTI Faschist“ Quelle: Ynet

anderen Trump-Gegnern in den USA (inkl.Demos und Protestschildern, Schreien mit den Aufschriften wie „Fi*k dich“ „F*ck Donald Trump“ und „Wir sehen uns in der Hölle“, brennenden Reifen und sogar dem Verbrennen einer amerikanischen Flagge).

Die Wahlen sind vorbei. Lasst uns wieder mehr auf unseren Alltag und seine Probleme konzentrieren, denn diese werden weder Trump noch Clinton zu lösen vermögen.

15 Kommentare zu „Ein paar Worte zu Israel und Trump“

  1. „Es stellt im Allgemeinen die Interessen und Nöte seiner Bürger vor die Interessen oder Ansichten der Weltgemeinschaft, was auf eine gesunde Prioritätsverteilung hinweist.“
    Diese Einstellung fehlt oft bei uns in Europa …

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  2. Zitat:
    „Israel als Land und Regierung denkt pragmatisch, nicht emotional, dasselbe gilt auch für die Redeführer in Judäa und Samaria. Es stellt im Allgemeinen die Interessen und Nöte seiner Bürger vor die Interessen oder Ansichten der Weltgemeinschaft, was auf eine gesunde Prioritätsverteilung hinweist. Durch die Regierungsführung und die harte Linie des vorherigen Präsidenten Barack Obama sah sich Israel missverstanden, verletzt und in die Ecke gedrückt, und daher ist es nur verständlich, das im Sinne der eigenen Interessen die israelische Regierung und auch ein großer Teil der Bevölkerung auf einen Wandel in den USA-Israel-Beziehungen und auch auf Veränderungen des Status Quo im israelisch-arabischen Konflikt wartet und hofft.“

    Frage: Wie viele Atombomben besitzt Israel?

    Yoav Sapir hat mir mal gesagt, Israel wird in Zukunft auf sich alleine gestellt sein. Vielleicht auch ein Grund, warum er mittlerweile in Berlin lebt und mit einer Deutschen verheiratet ist. (Ironie Ende)
    Beste Grüße

    S. B.-H.

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  3. „Kommentare mit großer Kritik an den positiven Rückmeldungen“ ?

    sie muessen sich nicht rechtfertigen, beste Chaya! sollte mr. trump als potus sein „team for israel“ ( https://medium.com/@jgreenblatt/joint-statement-from-jason-dov-greenblatt-and-david-friedman-co-chairmen-of-the-israel-advisory-edc1ec50b7a8 ) nicht tauschen, ist es für DAS LAND das beste, was jemals geschehen konnte. denken sie pragmatisch. das gejammer der europes muss man nicht ernst nehmen. 😉

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    1. friendly fire:
      „das gejammer der europes muss man nicht ernst nehmen.“
      Dan Shueftan, den ich sehr schätze, hat dieses Interview kürzlich noch zu Obama-Zeiten gehalten.

      Chaya:
      „… denn diese werden weder Trump noch Clinton zu lösen vermögen.“
      Zumindest hat Trump nicht vor (im Gegensatz zu Clinton, usw.) sich ungefragt einzumischen, wie folgendes Interview, noch vor der Wahl gehalten, aufzeigt:
      juedischerundschau.de/trump-ueberzeugt-auch-in-israel-135910515/

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  4. Es muss sehr schwer sein, einen Artikel u lesen, schwere noch muss dessen Perzeption sein. Manche Kommentatoren scheinen damit Probleme zu haben. Chayas Statement bezieht sich auf das Verhältnis Israel – Donald Trump und nicht auf die Befindlichkeiten irgendwelcher Wahnwischtel in Deutschland.

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  5. Hallo Chaya,
    so beurteile ich das auch.
    Zustimmung auch zu den bisherigen Kommentaren, außer dem von S.B.-H.

    Meine Sorge: Die Medienhetze in den USA könnte in direkter Gewalttätigkeit gegen Trump ausarten. Ich befürchte, dass er zu einem Attentatsopfer werden könnte. In der Haut seiner Sicherheitskräfte möchte ich nicht stecken.

    Herzlich, Paul

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    1. Herzlich Paul, ich kann das auch anders formulieren:

      nennt sich Selektion oder Anpassungsfähigkeit! Darwin lässt grüßen.
      Denken Sie drüber nach.

      S. B.-H.

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  6. Über die deutschen Medien habe ich mich gestern schon geäußert – es ist furchtbar. Die Verlogenheit, die Hochnäsigkeit aber auch die Uninformiertheit und ideologische Verblendung sind einfach erschreckend.
    Wie sagte doch kurz vor der Wahl ein US-Gast in einer deutschen Talkshow?
    „Ihr habt in Deutschland kostenlose Bildung, weil die USA eure Verteidigung bezahlen.“
    So ist es und Trump wird hoffentlich u.a. dafür sorgen, dass in Deutschland und Europa wieder mehr Geld für Verteidigung statt für Genderstudiengänge oder Anti-Aggressions-Kreuzfahrten für Intensivtäter ausgegeben wird.
    Euch alles Gute!

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  7. Israel und Trump – hier könnte Grund zur Hoffnung sein. Abwarten ob den schönen Worten auch entsprechende Taten folgen.
    Ansonsten Chaya stimme ich Ihnen zu.

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  8. Ganz klare und einleuchtende Worte. Danke für die Übereinstimmung. Ja, in unseren Medien wird weiter gekämpft. Sie sind unfähig, die politische Position Andersdenkender zu verstehen. Zu lange schon schotten sich diese Eliten ab, bestärken sich gegenseitig in ihrer Weltsicht. Dass die Realität nicht dazu passt, versuchen sie mit noch mehr Indoktrination auszugleichen.

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    1. Wenn Sie zu der sog. Elite gehören würden (auch Trump gehört dazu) würden Sie nicht Ihre Zeit verschwenden, hier Ihren Sermon abzugeben. Sie haben das ganze kapitalistische System nicht verstanden oder wollen es nicht verstehen, Herr Lehrer, es geht um das Überleben des Stärkeren. Ich muss das hier jetzt los werden. Sorry Chaya!

      S. B.-H.

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