Irving Moskowitz ist tot

Irving MOskowitz, 2005. Quelle: AFP (David Furst)
Irving MOskowitz, 2005. Quelle: AFP (David Furst)

Dr.Irving Moskowitz, amerikanischer Jude polnischen Ursprungs, Arzt, Unternehmer, Milliardär und Philantrop, ist am Freitag, dem 17.06.16, im Alter von 88 Jahren in Miami, Florida, verstorben.

Irving und seine Frau Cherna, beide in den USA geboren, waren in den USA wegen ihres Wohltätigkeitsinstituts, dem Irving Moskowitz-Fond, bekannt, welchen sie im Jahr 1968 ins Leben riefen. Über den Fonds, welcher zu einem großen Teil auf den Einnahmen Moskowitz‘ von einem Bingo-Club in der kalifornischen Stadt Hawaiian Gardens basierte, unterstützte das Ehepaar im Laufe der Jahrzehnte die Stadt Hawaiian Gardens selbst (Investitionen in soziale Strukturen und Stadtentwicklung), Projekte

100.000 Dollar an das Amerikanische Rote Kreuz gespendet. Quelle: Moskowitz Fonds
100.000 Dollar an das Amerikanische Rote Kreuz gespendet. Quelle: Moskowitz Fonds

für Studenten in den USA und auch in Israel. Der Moskowitz-Fonds

Ein Dankesplakat an den Irving Moskowitz Fonds in Hawaii Gardens, Kalifornia.  Quelle: Moskowitz Fonds
Ein Dankesplakat an den Irving Moskowitz Fonds in Hawaii Gardens, Kalifornia.
Quelle: Moskowitz Fonds

war bekannt für seine enorme finanzielle Unterstützung von Rettungsoperationen und Hilfsprojekte in Krisengebieten über die Jahre hinweg; so beispielsweise 1998 nach dem Hurrikan „Mitch“, 1999 in Kosovo und nach einem Erdbeben in der Türkei, nach dem Terroranschlag des 11.Septembers 2001 in New York, 2004 nach dem Tsunami in Indonesien und Sri Lanka, dem Hurrikan „Katrina“ in 2005 und dem Erdbeben in Japan in 2011.

In Israel war Irving Moskowitz vor allem im politischen Spektrum als eine kontroverse Persönlichkeit bekannt. Mit seinen Spenden setzte sich Dr.Moskowitz für jüdische Rückkehr und Besiedlung von Judäa und Samaria ein, ebenso für den Erwerb und die Übersiedlung von Juden in die arabisch geprägten Viertel von Ost-Jerusalem. Seit der Etablierung des Hilfsfonds, 1968, prägte diese Tätigkeit seinen Ruf in Israel. Hohe Summern für Landerwerb, Häuserkauf, Errichtung von Vorposten und Anlagen in existierenden Siedlungen stammten aus dem Moskowitz Fonds. Irving Moskowitz verschleierte nicht die Ausgaben für diesen Zweck, hielt regen Kontakt zu Aktivisten der Siedlerbewegung und unterstützte sie finanziell massiv bis in die letzten Tage hinein. Er war es, der viele Aktivitäten der Bewegung „Women in Green“ für eine Souveränität Israels in Judäa und Samaria finanzierte, den politischen Kampf gegen die Evakuierung von Gush Katif in 2005 unterstützte; ebenso stand er hinter dem Erwerb des Hauses „Bet haBracha“ nahe des Dorfes El-Arub in Gush Etzion, dessen Land nun offiziel zum Regionalbezirk von Gush Etzion gehört; außerdem sorgte er für den Kauf von Immobilien zugunsten der Einsiedlung jüdischer Einwohner in der Altstadt Jerusalems und in den arabischen Viertel wie Sheich Jarrah und Silwan.

Wie einige Medien es formulierten, sorgte Moskowitz dafür, die Käufe zu „risikoreichen“ Zeiten publik zu machen, welche Provokationen nach sich zogen – wie beispielsweise die Forderung des Baustopps in Siedlungen seitens der amerikanischen Regierung. Nichtsdestotrotz blieb Irving Moskowitz seinen Überzeugungen treu. Im Jahr 2008 gründeten Irving und Cherna den „Moskowitz Preis für Zionismus“. Unter den Preisträgern befinden sich u.a. der

Cherna Moskowitz. Quelle: Voices Magazine
Cherna Moskowitz. Quelle: Voices Magazine

heutige Knessetabgeordnete Yehuda Glick, welcher für Religionsfreiheit auf dem Tempelberg aktiv ist, der ehemalige Mossad-Leiter Meir Dagan, der Aktivist Sammy Bar Lev – einer der Gründer der ersten Besiedlungen auf den Golanhöhen nach 1967, wie der heutigen Stadt Katzrin; und Yigal Cohen-Organ, dem Vorsitzenden der Ariel-Universität in Samaria.

Heute wird der Fonds von seiner Frau Cherna im Geiste ihres Mannes geleitet. Yehudit Katzover, eine der Gründerinnen von „Women in Green“, ist überzeugt, dass die Nachfolgerin des Ehepaares Moskowitz ihre Tochter Laurie sein wird. Irving selbst vergleicht sie mit Baron Rothschild, welcher im 19. und 20.Jahrhundert für einen Großteil von Landerwerb im osmanisch besetzten Heiligen Land und für die Errichtung zahlreicher neuer jüdischer Siedlungen und Ortschaften verantwortlich gewesen war.

 

 

8 Kommentare zu „Irving Moskowitz ist tot“

  1. Aus der Sicht der Ultra-Orthodoxie (selbst sehen ich mich als eine liberale Juedin) verstehe ich ihre Antwort. Man sollte Staat und Religion nicht vermischen?
    Ost-Jerusalem war schon Generationenlang Palestinisches Gebiet!
    Und die meisten Siedler haben den Platz von vertriebenen Palestinensern eingenommen? Auch auf der Westbank.
    Eine teure Freundin – aus Wien via China nach Israel gefluechtet: „ach: es ist Platz fuer sowohl Juden als Palestinenser!“ Das wuensche ich mir auch.

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    1. Sorry, Isabel, fuer die Direktheit, aber weder wissen Sie, was genau „Westbank“, noch, was „Ostjerusalem“ ist, noch, was die „Ultraorthodoxie“ dazu sagt, sprich, Sie schreiben absoluten Quatsch.
      Sie sind aber herzlich eingeladen, mir das Gegenteil zu beweisen, wie beispielsweise mit einem faktisch korrekten Kommentar, der auch von Hintergrundwissen und nicht nur von davon unabhaengigen Meinungen zeugt.
      Vielen Dank.

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      1. Kein Problem – deine Direktheit! Meine Schwester lebt in der Naehe von Netanya, mein Neffe lebt in einem Kibboets (Buddhist) Jordanvalley – Westbank.
        Meine Bilbliotheek „Israel‘ ist mehrere Meter lang….mein Schwager war israels ersten Geologe (seine Eltern auch aus Russland…)
        Ich weiss also worueber ich spreche.
        Meine Erfahrung ist die dass es zwei Meinungen gibt. Jede hat ein Recht zu sein?

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      2. Ach, mein Neffe, Sohn sehr rechts orientierter eltern wollte in seiner Dienstzeit nicht auf Palestinenser schiessen wurde dafuer bestraft….
        er ist neutral. Ich weiss nicht was er in dem Buddhistischem Kibboets macht. Wohl das er sicher freundlich zu beiden Seiten ist. Da bin ich mir sicher.
        Es gibt ja sehr alte Kibboetse (von rund 1900- seit den Pogroms aus Russland… das ist ja etwas anders….1914 wohnten ca 90.000 Juden vor allem im Westen Israels und 500.000 Araber teils in der Mitte von Israel und in was heute Westbank heisst.
        Aber wie ja schon gesagt: es ist ja Platz fuer Beide?

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    1. Es ist nicht recht, diesen visionären Mann für die Spaltung Israels mit verantwortlich zu machen. Vielmehr hat er mit den ihm gegebenen Mitteln eine Gewichtung in Bezug auf die prophetischen Verheißungen gegeben, und so mit dazu beigetragen, dass sie zur Erfüllung kommen und der Gott Israels sich wiederum als der Wahrhaftige erweisen wird.

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      1. Was genau meinen Sie mit Spaltung? Meines Erachtens sorgte er nicht fuer Spaltung, sondern im Gegenteil fuer Vereinigung. Anstatt fuer Trennung von zwei Land- und Stadtteilen (Jerusalem) fuer eine tatsaechliche Einheit in einem Land.

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