Wenn Bilder sprechen könnten

20140731_135735Die Quelle dieses Bildes ist mir unbekannt, dennoch kann ich sofort erkennen, was hier dargestellt wird: Ein junges Paar, das Mädchen offenbar aus dem nationalreligiösen Milieu, die vor der Sicht auf eine arabische Großstadt stehen, irgendwo in den Bergen von Judäa oder Samaria.

Was für Gedanken fallen euch zu diesem BIld ein? Teilt sie mir mit, in der Kommentarspalte. 

 

22 Kommentare zu „Wenn Bilder sprechen könnten“

  1. Ich habe das Bild meiner israelischen Freundin gezeigt, (sie hat
    sehr viel Erfahrung, arbeitet bei der IDF). Und das ist ihre
    Aussage:

    Das Bild zeigt Tod und Verderben, liebes Heimchen, wenn zwei auf Ebal stehen, die Frau auf Shechem blickt und der Mann nach Gerizim. Ist es Shechem, ich gehe dort nicht hin, nennen die dort Lebenden es jetzt Nablus. Sie werden es nicht einfach verlassen, ein Gewehr wird sie nicht vertreiben, viele Gewehre werden den Tod verbreiten, aber nichts besser machen.

    Man muss den Menschen in Shechem, in Beit Lechem, in Hevron und auch in Ram`Allah ein Angebot machen: Lebt mit uns in Frieden zusammen oder fragt, was wir euch anbieten können, um an anderen Orten in Frieden zu leben. Es ist nun die Zeit gekommen, wo Stärke neue Wege gehen muss, liebes Heimchen! Es wird gefordert, niemals einen Krieg zu verlieren. Das ist möglich. Mit erprobten Waffen hoher Leistung, guter Moral und einer perfekten Armee, die oft kämpft und im Volk lebt, was es immer begleitet.

    Das ist immer gültig, nur haben wir in dieser Zeit einen anderen Krieg verloren: Diesen gegen NGOs, Medien der Welt, UN und diese hassenden Horden. Man hat es vergessen, dort den Erfolg auch zu fordern, man hat sich überschätzt und nicht gut gekämpft, wenig auf Menschen gehört, die es in Ruhe begehen wollten. Man hat diesen Soldaten zuwenig Hilfe gegeben, da der militärische Sieg leichter schien, die Mühen nicht aufgenommen werden wollten, diese schwere Schlacht gegen stärkere Gegner zu führen.

    Was hat man nun? Den Blick auf “sein Land”,was man nicht bewohnen kann, weil diese Welt es verhindern wird! Das Bild sagt alles das aus, Sehnsucht, Schmerz, vielleicht auch Liebe, die den Tod und das geschrieben Verderben in sich trägt. Es zeigt nur eine Sache nicht: Den Frieden, der nie kommen wird!

    Ich sage es nun ohne Illusion im Wissen um einige Dinge und kann Dir einen Rat geben: Einen Rat, liebes Heimchen, durch eine Reisende, die nie ankam, weil sie von einem Ort kam, der bereits perfekt war und es nicht erkannt wurde. Das Mehr wahr das Ziel, das Unerreichbare ohne Rücksicht auf andere Leben. Wenn Du jemals so einen Ort gefunden hast, der alles bietet und nur die Gedanken spielen, es gibt zu verbessern und zu vergrössern, verlasse ihn nie. Lebe in ihm, auch wenn der Ort einen Stillstand verlangt, aber Frieden zulässt. Ansonsten endet man auf der andauernden Reise. Es ist wie Dein Satz Zu leben, heißt zu kämpfen! Er ist nicht falsch, aber oft im Leben kämpft Mensch dann gegen sich selbst. Wer siegt? Wie ist die Antwort?

    *******************************************************************************

    Ich liebe diese Frau!

    Halleluja…

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    1. Hallo Heimchen,

      Danke für diesen ausdrucksstarken Post, ich finde er bringt die Diskussion weiter. Demnach steht das Paar ungefähr hier und schaut nach Süden: https://goo.gl/maps/QhrbnwLg9VP2

      Ein Bild von „Tod und Verderben“ also.

      Wenn man diese Gedankenspiele zum Thema „Wir Juden wünschen uns, dass die Palästinenser verschwinden“ logisch konsequent weiter führt zu „Wir sorgen dafür, dass die Palästinenser verschwinden, egal wie.“ dann endet das bei der Arithmetik des totalen Krieges und einer Todesrate, die irgendwo zwischen 0,5% und 5% der Bevölkerung liegt, wie sich in Syrien gerade wieder gezeigt hat.

      Deshalb meinen wir in Europa, die Siedlungspolitik ist völkerrechtswidrig. Das ist kein kleinkariertes legalistisches Statement von Männern in feinen Anzügen, die belgische Schokolade essen. Im Kern meinen wir damit, die Siedlungspolitik schafft „Tod und Verderben“, weil sie einen Handlungsrahmen aufbaut, in dem voraussichtlich Tausende sterben werden und Zehntausende sterben können.

      Das hat übrigens wenig mit Juden und Moslems zu tun. In der Westbank könnten Serben und Bosniaken leben oder irischen Katholiken und protestantische Unionisten, mit einem ähnlich schrecklichen Ergebnis. In kleinen Schritten entwickelt sich die Barbarei eines totalen Krieges zwischen Zivilisten: Mann gegen Mann, Frau gegen Frau und Kind gegen Kind.

      Viele verlieren ihr Leben und die meisten verlieren ihr Seelenheil. Das bedeutet „völkerrechtswidrig“ konkret.

      Viele Grüße

      Ludwig

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      1. Die Barbarei, die sich dort momentan entwickelt, ist die, dass eine Bevoelkerung von etwa 2 Millionen Arabern in der sogenannten Westbank, unterstuetzt von der gesamten arabischen Welt (ideell und finanziell), 6 Millionen Juden aus ihrem neu errungenen Land herausjagen will, egal wie, und das auch aktiv tun und laengst getan haetten, haetten wir mit der Ueberzeugung, dass dieses Land unsere Heimat ist, und mit den notwendigen Mitteln dazu nicht um unser Festhalten dort gekaempft. Die Vision des israelischen Staates war von Anfang an ein Zusammenleben mit den arabischen Nachbarn, und das auf einer Flaeche, die aber beide beanspruchen. Die „Siedlungspolitik‘ ist nichts anderes als die Fortsetzung des Aufbaus unseres Staates, welcher durch verschiedene andere Laender (Jordanien, UN Versammlung) Landverlust erlitten hat, das Land dann infolge eines Verteidigungskrieges gewonnen und juedische Staetten wieder unter die Befugnis von Juden/Israelis gekommen waren. Siedlungs“politik“, bzw. Das Leben von Juden in diesem Landgebiet schafft nicht etwa, wie es die Propaganda von links und von moslemisch-arabischnationaler Seite besagt, eine genozidale Situation, wie Sie das so gaenzlich unpassend dargestellt haben; sondern eine Vermischung der lokalen Bevoelkerung, der kein Voelkerrecht verbieten kann, sich irgendwo anzusiedeln. Denn genauso, wie Sie und die momentane UN Versammlung, die durch und durch von islamisch und antisemitisch motivierten Funktionaeren und dem Einfluss der arabischen Staaten durchwachsen ist, das als „voelkerrechtswidrig“ sehen,dass Araber von den Juden in Judaea „ihr Land weggenommen bekommen“ – genau dasselbe sollte aucj fuer die Juden gelten, welche immerhin die Urheber des groessten Teils der arabischen Staedte und Kulturgueter in diesem Landstrixh gewesen sind und nun aus ihrem Exil zurueckkommen. Das heisst, die Politik der PLO und der PA ist voelkerrechtswidrig, die der Fatah, die der Hamas und aller anderen Organe, deren Ziel die Entfernung von Juden aus „Palaestina“ ist. Das, mein Freund, ist eine Voraussetzung von „Tod und Verderben“, genauso wie die wiederholten Angriffskriege gegen unseren Staat im Laufe der letzten 68 Jahre, die Pogrome an der juedischen Bevoelkerung seit Anbeginn des 20.Jahrhunderts bis zur Staatsgruendung, die Terroranschlaege auf unsere Buerger im In und Ausland und nicht minder die Delegitimation unserer Bevoelkerung von aussen und von innen durch Vertreter der islamischen Kulturkreise und linksliberaler Ideologen aus der westlichen Welt, die sich dieser Rhetorik und Methodik angeschlossen haben.

        Dass sich Israel gegen seine Feinde von aussen und von innen relativ erfolgreich wehrt und dass diese eimen bestimmten Preis dafuer zu zahlen haben, ist nicjt nur zu erwarten, sondern auch zu hoffen. Das ist nicjt voelkerrechtswidrig; sondern die Existenz eines Volkes und seines Landes zu negieren und diese bei jeder Gelegenheit zu vernichten versuchen, ist es. Und keine „Siedlungspolitik“ , ein weiterer abstrakter Begriff aus der Welt der medialen Propaganda ohne Bezug zur Realitaet, kann da als Ausrede dienen.

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      2. Ich nehme Bezug auf die Antwort von Chaya zu Ludwigs Kommentar auf Heimchen, bin nicht sicher, ob das im Kommentarstrang richtig ankommt, deshalb die Einordnung:

        Ich bin jetzt sehr provokant:

        Das jüdische Volk (Ethnie), im englischen eher folks/ people (Leute) ist ein Religionsvolk! Genauso wenig, wie es ein völkisches/ ethnisches deutsches Volk gibt, deshalb auch die europäische Idee, genauso wenig gibt es ein jüdisches Volk!! Das nur am Rande. Meine Urgroßeltern waren allesamt Juden!! Die Nachkommen hatten sich durch interreligiöse Heirat assimiliert!!!

        Eine Demokratie bzw. eine Nation (nicht völkisch!!) macht sich am Charakter der Menschenrechte fest.

        DESHALB: Der Staat Israel KANN niemals als jüdischer Staat im Sinne einer Willensnation aus unterschiedlichen Ethnien existieren, wenn sich dieser Staat nicht von seiner (national)religiösen Vergangenheit verabschiedet. Das gilt übrigens selbsterklärend für alle islamische Staaten erst Recht!

        Europa wäre heute noch ein Kriegsschauplatz, würden sich die unterschiedlichen Ethnien/ Völker auf diesem Kontinent nicht auf den Grundsatz der Aufklärung/ Trennung von Staat und Religion berufen und dies auch rechtsstaatlich durchsetzen.

        Dass nun der Staat Israel durch mehrheitlich europäische Diaspora-Juden wieder gegründet wurde, in Mitten eines muslimisch-arabischen Konfliktherdes, macht die Sache für die national-religiösen Juden nicht einfacher.

        Für mich stellt sich nach wie vor die Frage, was das Judentum eigentlich ist! Eine Religion oder eine Ethnie. Ich komme nach vielen Recherchen und auch aus persönlicher Überzeugung als Nachkomme von deutschsprachigen Juden (sic jiddisch/ aschkenasisch=deutsch) zu dem Schluss: Das Judentum ist eine Religion… an dem sich bis in alle Ewigkeit der Islam aufreibt: Denn das Christentum (institutionell katholische Kirche) hat sich mit dem Judentum spätestens seit dem Holocaust und vor allem danach seit dem zweiten vatikanischen Konzil längst versöhnt….

        ERGO: Israel ist der Staat aller Israelis unabhängig von der religiösen Überzeugung = Demokratie ODER Israel ist der Staat aller (religösen) Juden mit der Konsequenz, dass sich der Judenstaat mit der Überzeugung der arabischen Welt vom Panarabischen Islamischen Staat messen muss.

        Das bedeutet: Es wird keinen Frieden auf diesem Flecken Erde geben!!

        S. B.-H.

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      3. Hallo Chaya,

        Ganz unabhängig davon, was die ursprünglichen Ziele des Zionismus waren, heute ist die Furcht vor ethnischen Säuberungen Teil Eurer und Teil der palästinensischen nationalen Identität. Beide Seiten nehmen sich gegenseitig als existentielle Bedrohung wahr (http://www.pcpsr.org/en/node/611).

        Wir kennen beide eine Vielzahl von Gründen, warum Ihr Euch vor den Palästinensern fürchtet.

        Um Anhaltspunkte zu finden, warum sich die Palästinenser vor ethnischen Säuberungen durch Israel fürchten könnten, braucht es keine anti-israelische Propaganda. Bei INN und in der Jerusalem Post gibt es etliche Artikel, die sich mit dem mehr oder minder freiwilligen Transfer eines ohnehin nicht existenten Volkes befassen. Hunderte Leserkommentare mit Variationen zum Thema „Tod den Arabern“ ergänzen das Bild. Vergangenes Jahr sprachen sich 48% der israelischen Juden und 71% der Nationalreligiösen für den Transfer bzw. Ausweisung oder Vertreibung von Arabern aus. (http://www.pewforum.org/2016/03/08/israels-religiously-divided-society/pf_2016-03-08_israel-01-10/)

        Was auch immer das genau zu bedeuten hat, gewaltsame Vertreibungen sind ein fester Bestandteil der israelischen politischen Diskussion und damit eine denkbare Zukunft für die Palästinenser. Ich finde, wer davon träumt, dass die Palästinenser verschwinden mögen, sollte die Todesraten aus meinem letzten Post kennen. Auch wenn das schmerzhaft sein mag: So könnte die grauenvolle Realität aussehen, wollte man solches Wunschdenken verwirklichen.

        Das ist ein Teil des Kontextes für das Bild des Paares oben.

        Ich finde es stellt sich die Frage, ob das Foto ein geeignetes Leitbild ist, für eine persönliche Lebensplanung, als Ausdruck eines nationalen Projektes und als Schritt zur Verwirklichung eines göttlichen Heilsplanes.

        Chaya, letztlich beantwortet Ihr diese Fragen durch das was Ihr tut und die Zukunft, die Ihr dadurch gestaltet. So übernehmt Ihr als nationalreligiöse Bewegung eine entscheidende Verantwortung für Wohl oder Wehe der jüdischen Nation und müsst mit den Konsequenzen leben.

        Alles Gute

        Ludwig

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      4. Das ist richtig. Danke für deinen Kommentar. Es war mir wichtig, Meinungen zu diesem Thema zu hören – und das aus allen Perspektiven.

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      5. Hallo Ludwig,

        „Mein Eindruck ist, Du argumentierst etwas am Kern der Sache vorbei. Natürlich kann der jüdische Nationalismus seinen Staat, Ethnien und Religion in anderer Weise verbinden, als andere Nationen.“

        Nein das kann der „jüdische Nationalismus“ nicht! Das kann kein Nationalismus auf dieser Welt, wenn er sich nicht entweder „ethnisch“ oder gar „religiös“ oder im schlimmsten Fall beides begreift.

        Die USA, aber auch Europa (ich spreche nicht über die europäischen Nationalstaaten), Australien, Kanada etc. begreifen sich als sog. Willensnationen. Diese (Staats-) Nationen machen institutionell keinen Unterschied zwischen Herkunft (Ethnie) und Religion. Es ist die Grundlage einer jeden Demokratie im modernen Sinne, spätestens seit dem zweiten Weltkrieg auf europäischem Boden. Es ist die Grundlage der französischen Revolution.

        Ein jüdisches Volk im Sinne einer Ethnie gibt es nicht. Das haben die Nazis erfunden. Sie haben aus meiner jüdisch-gläubigen Familie eine Rasse gemacht!! Nun kann man diskutieren, was Rainer Schreiber in seiner Streitschrift anmerkt. Es geht um Sozialisation.

        Im Zionismus, als jüdischer Nationalismus, steckt ein klarer Rassismus als Blaupause des völkischen Nationalismus des dritten Reiches. Das ist so! Ich kann keinen Nationalismus auf einer Religion begründen, da dies die Blaupause des islamisch-arabischen Nationalismus impliziert.

        Mit anderen Worten: Im jüdisch-nationalistischen Selbstverständnis Israels steckt nichts anderes als der Antisemitismus der Muslime. Es ist ein Perpetuum Mobile, ein Zirkelschluss. Eine never ending story.

        Und demzufolge sage ich: Am Judentum in seiner Konzeption scheiden sich die Geister zwischen Religion und Volk!!

        Gruß

        S. B-H.

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      6. Was übrigens gerade junge (jüdische) Israelis, die weltoffen und eher säkular eingestellt sind von der national-religiösen Gängelung halten beschreibt Gil Yaron sehr treffend in seinem Artikel auf WO.

        Ich hatte schon vor einiger Zeit angemerkt, dass es in Israel keine Zivilehe gibt. Das „Damoklesschwert“ religiöser Ehen in Israel hängt auch sehr tief.

        http://www.welt.de/politik/ausland/article154204735/Warum-im-modernen-Israel-Frauen-angekettet-werden.html

        P.S.: Auch wenn es vielleicht naiv klingen mag: Wahre Liebe und menschliche Zuneigung sollte sich nicht an der Religion festmachen, sondern am Menschen! Ich wünsche mir eine religiös unabhängigere Welt. Ohne Zweifel!

        S. B.-H.

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      1. Hallo Stephan,

        Mein Eindruck ist, Du argumentierst etwas am Kern der Sache vorbei. Natürlich kann der jüdische Nationalismus seinen Staat, Ethnien und Religion in anderer Weise verbinden, als andere Nationen. Einfach indem die Juden in Israel genau das tun.

        Dir oder mir mag das merkwürdig vorkommen. Vielleicht finden wir es sogar falsch, aber das sind Werturteile, die kaum relevant sind. Genauso wie es Dich vermutlich nicht sehr interessiert, ob ich Deinen Atheismus falsch oder richtig finde. Und es die Identität der palästinensischen Nation nicht ändert, wenn manche Juden sie für eine Fiktion halten. Die Identität des Anderen kann man nicht wegdiskutieren.

        Zudem gibt es wichtige Unterschiede zwischen Judentum und Christentum. Eine Religion wie das Judentum von heute, ohne unfehlbare Hohepriester, ohne hierarchisch geführte Kirchen, die mit universalem Machtanspruch oft gegen die Nationalstaaten kämpften, als Herrschaftsinstrument der Monarchie gegen das Bürgertum dienten oder Häretiker gnadenlos verfolgt haben, eine solche Religion entzieht sich dem einfachen Vergleich mit unseren christlichen Erfahrungen.

        Ein aktuelles Beispiel ist die Auseinandersetzung um das Gebet an der Klagemauer. Dabei geht es darum, wer, wann, wo und mit welchem Ritus an der Klagemauer beten darf. Für mich als Außenseiter sind die Streitpunkte eher unverständlich, aber die Debatte ist öffentlich, äußerst leidenschaftlich und passt zu einer demokratischen Gesellschaft, weil sie sich entwickelt und zu pragmatischen Kompromissen führt. Somit sehe ich in der Verbindung von Staat und Religion kein grundsätzliches Problem.

        Aus meiner Sicht gibt es zwei sehr konkrete Überzeugungen im Zionismus, durch die sich Israel als Nation langsam immer weiter in eine Sackgasse steuert, weil sie in der politischen Praxis dysfunktional wirken. Das meine ich übrigens als analytische, realpolitische Aussage und als Sachurteil. Denn, wie gesagt, nationale Identitäten können nicht empirisch falsch sein und religiöse Glaubenssätze natürlich auch nicht.

        Erster Irrweg: Der nationalreligiöse Glaubenssatz von der Einheit des Landes Israel inklusive Ost-Jerusalem, Judäa und Samaria, mit dem jüdischen Staat und dem jüdischen Volk. Da Erez Israel aus Sicht vieler Nationalreligiöser ein Gottesgeschenk ist und die Einheit von Land Israel und Staat Israel zum göttlichen Heilsplan gehört, sind sie nicht politisch verhandelbar, dadurch tendiert der Konflikt zum totalen Religionskrieg.

        Zweiter Irrweg: Die Vorstellung, dass Israel eine Nation ist, die allein steht und gehasst wird. Konsequent ausgelegt bedeutet das, im Zweifelsfalls ist ganze Welt gegen Israel und es impliziert im Umkehrschluss, dass Israel letztlich gegen die ganze Welt steht. Durch diese Belagerungsmentalität halten die israelischen Juden alle anderen Nationen für potentiell irrationale Feinde, was es Israel erschwert rationale Entscheidungen zu treffen.

        Unsere europäischen Erfahrungen aus Religionskriegen und Konflikten zwischen Nationen besagt, dass solche nationalen Irrwege Konflikte verschärfen und verlängern und so für Israel und die jüdische Nation langfristig eine schlechtere politische Realität schaffen, statt einer besseren. Ganz unabhängig davon, wie klug oder unklug sich die Palästinenser und die anderen arabischen Nationen verhalten.

        Viele Grüße

        Ludwig

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    2. Netanyahu: Diplomatische Lösung für Syrien nicht auf Kosten der Sicherheit Israels

      Bericht von der dieswöchigen Sitzung der israelischen Regierung.

      Bei der wöchentlichen Kabinettssitzung, die diesmal auf den Golanhöhen abgehalten wurde, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu unter anderem: „Ich habe vergangene Nacht mit US-Außenminister John Kerry gesprochen und im gesagt, dass ich bezweifle, dass Syrien jemals wieder werden wird wie zuvor. Dort gibt es verfolgte Minderheiten, wie etwa die Christen, Drusen und Kurden, die berechtigter Weise für ihre Zukunft und ihre Sicherheit kämpfen.

      Doch [in Syrien] sind auch terroristische Elemente aktiv, allen voran der Islamische Staat, Iran und die Hisbollah, die zunächst Syrien und der Region den radikalen Islam aufzwingen und ihn von dort aus über die gesamte Welt verbreiten wollen.

      Ich habe Außenminister Kerry erklärt, dass wir einer diplomatischen Lösung in Syrien nicht entgegenstehen, allerdings unter der Bedingung, dass diese nicht auf Kosten der Sicherheit des Staates Israel geht. Dies bedeutet, letztendlich müssen die Truppen von Iran, der Hisbollah und des Islamischen Staates syrischen Boden verlassen.

      Die Zeit ist gekommen, dass die internationale Gemeinschaft die Realität anerkennt, besonders zwei grundlegende Fakten: „Erstens, was auch immer auf der anderen Seite der Grenze geschieht, ihr Verlauf wird sich nicht ändern. Und zweitens: Nach 50 Jahren ist die Zeit gekommen, dass die internationale Gemeinschaft endlich anerkennt, dass die Golanhöhen dauerhaft unter israelischer Oberhoheit bleiben werden.“

      Ministerpräsident Netanyahu hatte zuvor bereits erklärt: „Die Golanhöhen werden für immer in israelischen Händen bleiben.“

      http://haolam.de/artikel_24839.html

      Sehr gut, Netanyahu!

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    1. Vor allem an ihrer Bauweise und Lokalisierung – enge Betonbauten ohne architektonisch gesonderte Details, Flachbauten mit flachen Daechern, grosse rechteckige Fenster, dicht aneinander gebaut im Tal gelegen.

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      1. Kann man sagen, dass die Palästinenser es eher bevorzugen, in den Tälern zu bauen, weil dort das Leben einfacher ist (z.B. näher am Wasser, fruchtbarerer Boden) und dass die Juden eher den kargen Boden auf den Höhen bebauen, weil sie damit besser als die Palästinenser zurecht kommen?

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      2. Nein, es ist sehr unterschiedlich.
        Zu Beginn des 20.jhdts und noch zuvor, als Grundbesitzer and juedische Landkaeufer Land verkauften, taten sie es meist mit unfruchtbaren, schwer bewirtschaftbaren Landstrichen. Solche mit Sumpf, Sand, Felsgestein. Spaeter konnte man schon andere erwirtschaften. Arabische Staedte und Doerfer liegen auch haeufig auf Bergen.

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  2. Wenn ich von einem Hügel auf eine Stadt herunterschaue, ist mein erster Gedanke: da geh ich mal runter auf ein Bierchen. Da ich weiß, was in diesem speziellen Fall passieren würde, wenn ich oder die Beiden versuchen, so einen Gedanken in die Tat umzusetzen, bleibt nur die Hoffnung, dass die Hasser irgendwann vor der Standhaftigkeit der Beiden kapitulieren. Und entweder die Stadt oder den Hass aufgeben.

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  3. G’tt Adonai, segne die Menschen, die hier wohnen mit Deinem Frieden!
    Sind doch die Palästinenser auch unsere Brüder. Gib ihnen Visionen über die von Dir verheißene Gottesherrschaft (siehe z.B. Hesekiel 47,22.23)! Lass sie erkennen, dass es ihnen gut gehen wird, wenn sie ihre Pfunde mit den Israelis teilen. Erwecke unter ihnen Führer, die sie unerschrocken dahingehend ermahnen und leiten! Sind doch Deine Namen auch „Wunderrat“ und „Friedefürst“!

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  4. Das Leben ist ein Kampf!
    Es gibt Gewinner und Verlierer, zu welcher Gruppe wir gehören,
    entscheiden wir selbst!

    Zu leben, heißt zu kämpfen!

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