Von Neuzeit-Pionieren zu Illegalen: U.Sahm

Inspiriert durch die Israel-Podiumsdiskussion auf den ACHAVA-Festspielen in Erfurt am vergangenen Wochenende, veröffentlichte Langzeit-Nahostkorrespondent Ulrich Sahm bei Audiatur Online eine zusammengefasste Recherche über die Weise, wie der deutsche SPIEGEL über Jahre seine Berichterstattung über die jüdische Ansiedlung in Judäa und Samaria nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 wandelte. Sehr spannender Abriss über die Wandlungsfähigkeit der Medien und ihren Einfluss auf unser Denken…

(Meine Rückmeldung zum Podium beim ACHAVA-Festival, Fotos und anderes folgen in absehbarer Zeit.)


 

Von Neuzeit-Pionieren zu illegalen Menschen

Ulrich W.Sahm, 08.09.15

Die israelischen Siedlungen gelten zurzeit in der westlichen Presse und Politik als Kern aller Konflikte in der arabischen Welt. Gäbe es sie nicht, würde himmlischer Frieden von Marokko bis Afghanistan herrschen.

Hunderttausende Syrer, Iraker, Ägypter und Jemeniten wären noch am Leben und Europa müsste sich nicht mit Flüchtlingsmassen plagen. Da der SPIEGEL nicht müde wird, den siedelnden jüdischen Sündenbock an die Wand zu malen, bot sich an, das Archiv dieser Zeitung nach der Wurzel des Übels zu durchforsten.

Die Wahrnehmung der Siedlungen seit 1967
Es geht bei diesem Artikel keineswegs darum, den rechtlichen oder politischen Status der Siedlungen zu klären. Es soll hier der Wandel in der Wahrnehmung der Siedlungen dargestellt werden, im Wesentlichen anhand des öffentlich zugänglichen Archivs des Spiegels.

Erste Siedlungen interessierten niemanden
Im September 1967, wenige Monate nach dem Sechs-Tage-Krieg, gründeten Israelis in Kfar Etzion die erste Siedlung in den frisch besetzten Gebieten. Im Etzionblock hatten vor der Staatsgründung 1948 Juden in mehreren Dörfern auf legal gekauftem Land gelebt. Doch die Jordanier hatten sie bei blutigen Schlachten vertrieben. Nun wollten die ehemaligen Siedler und ihre Nachkommen heimkehren. Keine deutschsprachige Zeitung bemerkte diesen ersten Schritt zur späteren Siedlungspolitik…

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3 Kommentare zu „Von Neuzeit-Pionieren zu Illegalen: U.Sahm“

  1. Liebe Chaya,
    habe gerade bei heplev einen interessanten Artikel gefunden.
    Unter der Überschrift:
    „Warum jüdische Siedlungen in Judäa und Samaria legal sind“
    wird dieses Thema präzise und kurz dargestellt.

    (Habe nach einem geeignetem Ort in Deinem Blog gesucht, um Dich darauf aufmerksam zu machen. Wenn Du den Ort für nicht so passend hältst, „stricke es einfach um“.)

    Warum jüdische Sieldungen in Judäa und Samaria legal sind

    Klar und Übersichtlich wird die Rechtslage dargestellt, die durch die PA-Araber propagandistisch verfälscht wurde und wird. Und zwar so effektiv, dass ein sehr großer Teil der Weltöffentlichkeit (ist es nicht sogar die Mehrheit?) dies genau so sieht. Selbst die Israelis sprechen schon umgangssprachlich, sicherlich (hoffentlich) ohne eine juristische Bewertung, von “Besetzten Gebieten”.
    Wurde nicht sogar durch das Oslo-Abkommen (Oslo II) diese Auffassung zum Gegenstand gemacht?

    Herzlich, Paul

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  2. Israel war in Deutschland bis weit nach 67 sehr beliebt. Die Rechten bewunderten die Armee, die Linken den fröhlichen Sozialismus im Kibbuz. Nur die schmuddelige NPD und die Linksextremisten mochten Israel nicht. Die Besatzung hat das geändert. Israel wurde nicht mehr als sympathischer kleiner David wahrgenommen. Obwohl die Palestinenser oft als Terorristen auftraten galten sie als die Schwachen, denen man Sympathie entgegenbrachte, weil der Goliath Israel ihr Selbstbestimmungsrecht misachtete.
    Obwohl Ägypten und Jordanien als sie die Macht dort hatten den Palestinensern keineswegs demokratische Rechte gaben.

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  3. Liebe Chaya,
    ganz herzlichen Dank, dass Du uns diesen Artikel zugänglich gemacht hast. Der Inhalt deckt sich exakt mit meiner Wahrnehmung der öffentlichen Meinung hier in Deutschland zu Israel: Nach 1967 war alles israelische „in“, Jaffa sozusagen ein Synonym für Orangen, aber Mitte der 70er Jahre, nach der Ölkrise, kippte die Stimmung. Sehr bezeichnend, wie sich so die Macht einzelner Medien nachweisen lässt. Und erschreckend, wie wenig Medien-Konsumenten das, was sie in Medien lesen/wahrnehmen, reflektieren.
    Shalom aus Hamburg
    Friedrich

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